Weihnachten ist ein Höhepunkt der Konsumgesellschaft. Aber durch seine traditionelle Dimension und die damit verbundenen Emotionen fällt es vielen Menschen schwer, sich von ihren umweltschädlichen Ritualen zu trennen. Das Ausmaß der Umweltschädlichkeit dieser Traditionen zeigen Studien aus Großbritannien: In der Weihnachtszeit produzieren Engländer*innen rund 30% mehr Müll als sonst. Wenn man sich diesen Müll anschaut, stößt man mit Sicherheit auf Geschenkpapier. So viel, dass es reichen würde, um es neun Mal um den Äquator zu wickeln! Und die Weihnachtsbäume müssen ja auch ins Wohnzimmer kommen: Dafür werden pro Weihnachten rund sechs Millionen gefällt.

Doch es gibt Möglichkeiten, Weihnachten auf nachhaltigere Weise zu feiern. Michael aus der “Glaskiste” sowie Amanda und Christoph vom Nachhaltigkeitsbüro der Uni Freiburg geben Tipps, wie ihr Weihnachten nachhaltiger gestalten könnt.

 

  1. Alternativer Adventskalender

Trotz der Kälte und des schlechten Wetters ist Dezember oft ein lang herbeigesehnter Monat. Denn was für eine Freude ist es, jeden Morgen aufzuwachen und den Adventskalender aufzumachen! Diese Möglichkeit hat allerdings nicht jede*r und der Konsum steigt dadurch. Um dies zu vermeiden, bietet Michael aus der Glaskiste einen alternativen Adventskalender an: “Anstatt dass ich jeden Tag etwas kriege, denke ich mir jeden Tag: Was könnte ich jemandem geben?”. Das Konzept ist folgendes: Jede*r kann haltbare Sachen spenden, die dann an bedürftige Personen verteilt werden.

  1. Anreise

Die Weihnachtstage fangen für die meisten mit der Fahrt zu der Familie an. Amanda vom Nachhaltigkeitsbüro der Uni Freiburg erklärt,  man kann schon bei der Wahl des Verkehrsmittels anfangen, seine Weihnachten so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten: Zug und Bus bleiben eine der nachhaltigeren Optionen. Ihr Tipp: Im Voraus buchen und einige Tage vor Weihnachten anreisen, da sind die Preise niedriger.

  1. Weihnachtsbaum im Topf

Viele sehen den Weihnachtsbaum als unverzichtbaren Bestandteil dieser Jahreszeit, aber trotzdem wird er nach drei Wochen weggeworfen. Christoph vom Nachhaltigkeitsbüro der Uni Freiburg hat eine Lösung, um sich nicht von dem geschmückten Baum trennen zu müssen: Es gibt nämlich Weihnachtsbäume als Topfpflanzen, die das ganze Jahr lang draußen im Topf wachsen und nur an Weihnachten nach drinnen gestellt und geschmückt werden. Diese kann man auch ausleihen.

  1. Neues Geschenkpapier vermeiden

Um zu verhindern, dass man mit dem weggeworfenen Geschenkpapier ein ganzes Land einpacken kann, kann man erstmal altes wieder benutzten, wie Amanda erklärt. Sie schlägt vor, Zeitungspapier oder alte Kisten und Kartons zu benutzen. Mit Stofftüchern kann man auch nach der Furoshiki-Methode Geschenke sehr schön verpacken.

  1. Anders beschenken

Sich Geschenke für die gesamte Familie zu überlegen, macht vielen richtiges Kopfzerbrechen. Doch muss ein Geschenk unbedingt materiell sein?

“Viele Geschenke sind auch Gedanken, wie Gedichte oder irgendwas, was man bastelt, mit den Sachen, die man hat, weil das oft total wertvoll ist. Kleine Sachen sind oft viel wertvoller, wenn man sie schätzen lernt”, meint Michael. Diese Meinung teilt das Nachhaltigkeitsbüro: Gutscheine zum gemeinsamen Kochen/Backen, ein Fotokalender oder Wissenstransfer-Geschenke sind nicht ressourcenintensiv und ermöglichen, dass man Zeit zusammen verbringt. Es gibt also viele Möglichkeiten, euren Mitmenschen auf nachhaltige Weise eine Freude zu bereiten.