Aktiv, laut und rebellisch für die Demokratie
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – das wissen die Omas gegen Rechts aus eigener Erfahrung. Viele von ihnen haben die Ausläufer der Nazi-Zeit in ihrer Kindheit hautnah miterlebt. Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, setzen sie sich mit verschiedenen Aktionen gegen rechtes Gedankengut ein.
Vor den Kommunal- und Europawahlen im Juni haben sie jedes Wochenende Wahlspaziergänge in verschiedenen Freiburger Stadtvierteln organisiert, um die Menschen zum Wählen zu motivieren. Sie haben einen Flashmob einstudiert und lernen TikTok Videos zu produzieren. Mit ihrem Mut, ihrem Optimismus und ihrem Elan sind sie ein Vorbild für viele jüngere Menschen, sich für eine demokratische Zukunft einzusetzen.
Die Initiative Omas gegen Rechts ist 2015 in Österreich entstanden und hat sich seither in vielen deutschen Städten etabliert. Gerdi Liebner und Traute Hensch, die von der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung in Deutschland beunruhigt waren, wollten eine solche Initiative auch in Freiburg ins Leben rufen. 2018 luden sie mit einer kleinen Zeitungsannonce interessierte Omas zu einem ersten Treffen im Freiburger Restaurant Omas Küche ein. Sie hatten auf 10 bis 15 Teilnehmer*innen gehofft. Erschienen sind mehr als 60 Omas. Heute zählt Omas gegen Rechts in Freiburg über 190 Mitglieder.