Die Universität Freiburg wurde 1457 von Erzherzog Albrecht dem VI., aus dem Hause der Habsburger, gegründet. Der Name „Albert-Ludwigs-Universität“ ergibt sich aus der latinisierten Form von Albrecht (Albert) und der Erwähnung von Großherzog Ludwig von Baden, der die in finanzielle Not geratene Uni vor der Schließung bewahrte.

Die ersten Jahre der Uni seien hart gewesen. Doch die Stadt und die Universität seien parallel- und schließlich zusammengewachsen. Sie haben sich gegenseitig beeinflusst, erzählt Wilhelm Gros, Mitarbeiter beim Uniseum, bei seiner Führung „Von Musensitz, Erkenntnisquell und Wissenstrog! Die Kollegiengebäude der Universität Freiburg im Stadtkern“.

„Neues“ Rathaus am Rathausplatz

Der Aufbau der Uni sei ein längerer Prozess gewesen. Drei Jahre nach Gründung der Universität habe man mit den ersten Vorlesungen beginnen können, sagt Gros, unter anderem an diesem Standort, dem Neuen Rathaus. 1580/1581 wurden am heutigen Rathaus in der Innenstadt zwei Bürgerhäuser, das Haus zum Phönix und das Haus zum Rechen, zu einem Gesamtkomplex umgebaut. Diese seien zuvor von der Uni einzeln aufgekauft worden. Die Uni Freiburg sei nie eine Campus Universität gewesen, sondern seit Beginn über die Stadt verteilt. „Uni und Stadt sind in Freiburg über die Jahrhunderte eng verwoben und natürlich verwachsen“, erklärt Wilhelm Gros.

Um weiter expandieren zu können, zog der Hauptsitz der Uni an die „Alte Universität“ in der Bertoldstraße. Die Medizin sei erstmal am alten Standort verblieben, um dann in Richtung Institutsviertel umzuziehen. Schlussendlich sei der Bereich mit der Stadt gegen das Areal um die Rempart-Kaserne, das heutige KG I, getauscht worden. Die Stadt habe aus dem Standort das „Neue Rathaus“ gemacht, es umgebaut und historistisch überarbeitet. „Was noch alt ist, das ist die ehemalige Aula, die es immer noch gibt“, sagt Wilhelm Gros. Trotzdem sei das „Neue Rathaus“ nicht das erste offizielle Uni-Gebäude. Es gebe kein „Erstes“, vielmehr sei es ein Teil der Keimzelle.

 

1580/1581 ist das Gebäude aus zwei Bürgerhäusern entstanden und im Grunde gleichgeblieben.
1580/1581 ist das Gebäude aus zwei Bürgerhäusern entstanden und im Grunde gleichgeblieben.

 

Ein Portal hat 1580 zur Straße hin das erste öffentliche Museum der Universität verkündet. Dieses gibt es immer noch, nur ist es nach hinten an eine Wand gerückt worden. Die Inschrift lautet: ACADEMIAE FRIBURGEN[SIS] PUB[LICUUM] PRIMAR[IUM] MUSAEUM SENATORIUM ACROAMA ABSOLUTUM ANNO MDLXXX. Erstes öffentliches Museum oder Hauptgebäude der Freiburger Universität, freigegeben für Vorlesungen durch den ehrwürdigen Senat im Jahr 1580.
Ein Portal hat 1580 zur Straße hin das erste öffentliche Museum der Universität verkündet. Dieses gibt es immer noch, nur ist es nach hinten an eine Wand gerückt worden. Die Inschrift lautet: ACADEMIAE FRIBURGEN[SIS] PUB[LICUUM] PRIMAR[IUM] MUSAEUM SENATORIUM ACROAMA ABSOLUTUM ANNO MDLXXX. Erstes öffentliches Museum oder Hauptgebäude der Freiburger Universität, freigegeben für Vorlesungen durch den ehrwürdigen Senat im Jahr 1580.

Alte Universität

Auch an der Alten Universität sei das Prinzip ähnlich gewesen, sagt Wilhelm Gros: Die Uni habe verschiedene Bürger- und Handwerksmeisterhäuser aufgekauft. Studenten wie Dozenten hätten unter einem Dach gelebt, gelernt und gelehrt. Das Studium sei häufig den „besser Betuchten“ vorbehalten gewesen.

Der Komplex sei gewachsen. Als sich 1620 der Jesuiten-Orden in Freiburg angesiedelt hat, investierte dieser viel Geld, unter anderem in die einheitliche barocke Gesamtfassade und die Universitätskirche (damals noch „Jesuitenkirche“). Die Jesuiten seien zwischen 1620 und 1773 wichtige Geldgeber gewesen und hätten die Lehre geprägt. Jedoch sei der Orden 1773 aufgelöst worden. Dadurch sei eine Konkurrenz um das Gebiet zwischen Uni und Stadt ausgelöst worden. Schlussendlich habe Maria Theresia den Standort der Universität geschenkt. „Deshalb heißt der Gebäudekomplex hier Theresianum“, schließt Wilhelm Gros.

Am 27.11.1944 hat der größte Luftangriff auf Freiburg stattgefunden. In dieser Bombennacht hat die Universität 80 Prozent ihrer Substanz verloren. Nur die Außenmauern seien stehen geblieben. Um diese zu stützen, habe man in den 1950er Jahren eine Stahlbetonskelettstruktur in die „Alte Universität“ eingegossen. Dadurch sei eine neue Raumaufteilung möglich geworden. Die beiden sogenannten Freiheitsbäume wurden zur Revolution 1848 gepflanzt und haben das Feuer 1944 überlebt.

Der Ostflügel der alten Universität. Beim angrenzenden Tor befindet sich der Wirtschaftshof, hier kamen Pferde und Lieferanten an.
Der Ostflügel der alten Universität. Beim angrenzenden Tor befindet sich der Wirtschaftshof, hier kamen Pferde und Lieferanten an.

 

Der Patresbau der Jesuiten.
Der Patresbau der Jesuiten.

 

Die Adlerburse (bursa aquila). Getrennt werden die Bursen von einer Brandmauer aus feuerfesterem Material. Diese verläuft in einer Linie mit dem Uhrengiebel. Für mittellose Jungen habe es unter anderem das Stipendium „Collegium Sapientiae“ gegeben, das an unser modernes Bafög erinnere. Dieses sei so organisiert gewesen, dass die Stipendiaten, die durch ihre Studien Reichtum erlangten, an das Kollegium zurück stifteten. Die größere Pfauenburse (Bursa pavonis) kam kurz nach der Gründung der Uni, 1463, hinzu. Burse leitet sich von dem Wort Börse ab, da die Menschen dort aus einer gemeinsamen Kasse lebten. Von Burse leitet sich wiederum Bursche ab, dies sei zu der Zeit ein Synonym für Student gewesen.
Die Adlerburse (bursa aquila). Getrennt werden die Bursen von einer Brandmauer aus feuerfesterem Material. Diese verläuft in einer Linie mit dem Uhrengiebel. Für mittellose Jungen habe es unter anderem das Stipendium „Collegium Sapientiae“ gegeben, das an unser modernes Bafög erinnere. Dieses sei so organisiert gewesen, dass die Stipendiaten, die durch ihre Studien Reichtum erlangten, an das Kollegium zurück stifteten. Die größere Pfauenburse (Bursa pavonis) kam kurz nach der Gründung der Uni, 1463, hinzu. Burse leitet sich von dem Wort Börse ab, da die Menschen dort aus einer gemeinsamen Kasse lebten. Von Burse leitet sich wiederum Bursche ab, dies sei zu der Zeit ein Synonym für Student gewesen.

 

Kreuzgang/Ostflügel: Mit dem kleinen Kreuzgang entstand ein abgeschlossener, ruhiger Komplex.
Kreuzgang/Ostflügel: Mit dem kleinen Kreuzgang entstand ein abgeschlossener, ruhiger Komplex. Links im Bild: Einer der beiden Freiheitsbäume.

 

Jesuiten-/Universitätskirche: Die Jesuitenkirche entspreche den Vorstellungen, die man vom Katholischen zur Zeit des Barocks habe, sagt Wilhelm Gros. Alles, was man habe verzieren können, sei verziert worden. An vielen Stellen sieht man noch die ehemalige Pracht. Doch nach 1944 seien getroffene Dachbögen nur im 50er-Jahre-Stil verschlossen worden. Unter der Kirche befindet sich bis heute die Jesuitengruft mit den Gräbern der Patres. Die Universitätskirche wird immer noch als solche genutzt, beispielsweise für Semesterantrittsgottesdienste.
Jesuiten-/Universitätskirche: Die Jesuitenkirche entspreche den Vorstellungen, die man vom Katholischen zur Zeit des Barocks habe, sagt Wilhelm Gros. Alles, was man habe verzieren können, sei verziert worden. An vielen Stellen sieht man noch die ehemalige Pracht. Doch nach 1944 seien getroffene Dachbögen nur im 50er-Jahre-Stil verschlossen worden. Unter der Kirche befindet sich bis heute die Jesuitengruft mit den Gräbern der Patres. Die Universitätskirche wird immer noch als solche genutzt, beispielsweise für Semesterantrittsgottesdienste.

 

Schriftzug an der Alter Universität: SEDES. ACADEMIAE. FRIBURG. NOVA. D.M. THERESIAE. AUG. DONUM. AN. M.DCC. LXX. IV. Neuer Sitz der Freiburger Universität, ein Geschenk Kaiserin Maria Theresias, 1774.
Schriftzug an der Alter Universität: SEDES. ACADEMIAE. FRIBURG. NOVA. D.M. THERESIAE. AUG. DONUM. AN. M.DCC. LXX. IV. Neuer Sitz der Freiburger Universität, ein Geschenk Kaiserin Maria Theresias, 1774.

Statuen Universitätskirche

Von außen kann man an der Alten Universität und der Universitätskirche drei Statuen sehen. Eine Marienstatue und die Darstellung zweier Heiliger.

 

Die Marienstatue befindet sich genau auf der Nahtstelle zwischen den beiden Bursen. Dort verläuft die Brandmauer. Das Gebäude wurde ihrem Schutz überlassen. Diese Marienverehrung sei typisch für den Jesuitenorden gewesen, sagt Gros.
Die Marienstatue befindet sich genau auf der Nahtstelle zwischen den beiden Bursen. Dort verläuft die Brandmauer. Das Gebäude wurde ihrem Schutz überlassen. Diese Marienverehrung sei typisch für den Jesuitenorden gewesen, sagt Gros.

 

Statuen an der Universitätskirche: Links ist Aloysius von Gonzaga und rechts Stanislaus Kostka zu sehen. „Beide haben im 16. Jahrhundert gelebt, beide waren Jesuiten und beide sind jung gestorben“, sagt Wilhelm Gros. Aufgrund ihrer Jugend sollten sie als Patrone für junge Menschen dienen: Aloysius vor allem in Berufsfindungsfragen und Stanislaus hauptsächlich in Fragen der inneren Glaubenskämpfe. Wer sie gefertigt habe, sei unklar.
Statuen an der Universitätskirche: Links ist Aloysius von Gonzaga und rechts Stanislaus Kostka zu sehen. „Beide haben im 16. Jahrhundert gelebt, beide waren Jesuiten und beide sind jung gestorben“, sagt Wilhelm Gros. Aufgrund ihrer Jugend sollten sie als Patrone für junge Menschen dienen: Aloysius vor allem in Berufsfindungsfragen und Stanislaus hauptsächlich in Fragen der inneren Glaubenskämpfe. Wer sie gefertigt habe, sei unklar.

Theater, UB und KG II

Von der Alten Universität in der Bertoldstraße ging die Führung weiter zum Stadttheater.

Das Stadttheater wurde 1905 bis 1910 gebaut und war vor dem Krieg noch ein ganzes Stück prächtiger.

Vom Theater-Hügel aus hat man nicht nur Sicht auf das KG I, KG II und die UB, es lasse sich auch die Stadtstruktur vergangener Zeiten noch sehr gut nachspüren. Zu „Vaubanschen Festungszeiten“ waren unter anderem die Hügel auf denen sich das Theater, die Mensa Rempartstraße und das Colombischlössle befinden noch Festungshügel.

 

Die Idee des Architekten zum Neubau der UB war, dass sich das Alte der umliegenden Gebäude im Neuen spiegelt. Dass die UB nicht jedem gefalle stimme wohl, sagt Gros, aber die Universität habe schon immer sehr modern gebaut. So galt zum Beispiel das KGI seinerzeit als „modern und empörend schmucklos“.
Die Idee des Architekten zum Neubau der UB war, dass sich das Alte der umliegenden Gebäude im Neuen spiegelt. Dass die UB nicht jedem gefalle stimme wohl, sagt Gros, aber die Universität habe schon immer sehr modern gebaut. So galt zum Beispiel das KG I seinerzeit als „modern und empörend schmucklos“.

 

„Ein ganz toller Spagat in einer schwierigen Zeit.“ So nennt Gros das KGII. Denn 1957 -1961 gebaut, hatte man den Anspruch etwas Modernes, fernab der Architektur vergangener Zeiten zu errichten. Dies schafft das KGII wobei dennoch viel Sandstein verwendet wurde, sodass sich das Gebäude dem Stadttheater, KGI und KGIV optisch anschließt. Auch habe man darauf geachtet, dass das KGII nicht die bestehenden Gebäude überragt, obwohl dies seinerzeit bautechnisch möglich gewesen wäre.
„Ein ganz toller Spagat in einer schwierigen Zeit.“ So nennt Gros das KG II. Denn 1957 -1961 gebaut, hatte man den Anspruch etwas Modernes, fernab der Architektur vergangener Zeiten zu errichten. Dies schafft das KG II wobei dennoch viel Sandstein verwendet wurde, sodass sich das Gebäude dem Stadttheater, KG I und KG IV optisch anschließt. Auch habe man darauf geachtet, dass das KGII nicht die bestehenden Gebäude überragt, obwohl dies seinerzeit bautechnisch möglich gewesen wäre.

KG I

„Aber diese Symbolik, dieses Hochhalten akademischer Ideale, das trieft dem KG I aus jeder Mauerfuge heraus“, sagt Gros als die Führung sich weiter zum Kollegiengebäude I bewegt, welches von 1906 bis 1911 erbaut wurde.

Der Begriff „Kollegiengebäude“ setze sich aus dem lateinischen „co“ und „legere“ zusammen und bedeute so viel wie gemeinsam lesen.

 

Das Motto der Universität „Die Wahrheit wird euch frei machen“ habe sich erst zur Eröffnung des KGI gefunden. Ein biblisches Zitat aus dem Johannes Evangelium, welches dennoch eine naturwissenschaftliche Deutung jenseits der Theologie zulässt.
Das Motto der Universität „Die Wahrheit wird euch frei machen“ habe sich erst zur Eröffnung des KG I gefunden. Ein biblisches Zitat aus dem Johannes Evangelium, welches dennoch eine naturwissenschaftliche Deutung jenseits der Theologie zulässt.

Hier spricht Wilhelm Gros die Einweihungsrede des Prorektors Ernst Fabricius zum Motto der Universität nach.

 

Die Statue auf dem Rasen des KGI steht für die trauernde Alma Mater, welche der Bildhauer Arnold Rickert im Nachgang des ersten Weltkrieges fertigte. Heute erinnert sie als Denkmal an die in den Weltkriegen gefallenen Mitglieder der Universität.
Die Statue auf dem Rasen des KG I steht für die trauernde Alma Mater, welche der Bildhauer Arnold Rickert im Nachgang des ersten Weltkrieges fertigte. Heute erinnert sie als Denkmal an die in den Weltkriegen gefallenen Mitglieder der Universität.

 

„Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen.“ Dieser Satz steht auf dem Sockel der Aristoteles Bronzestatue vor dem Eingang des KGI. Ihr gegenüber steht die Statue des Homer, gefertigt aus demselben Material und vom selben Künstler, Cipri Adolf Bermann. Mit Aristoteles als Philosoph und Universalgelehrter und Homer als frühster Dichter des Abendlandes, repräsentieren die Statuen gemeinsam die Natur- und Geisteswissenschaften.
„Alle Menschen streben von Natur aus nach Wissen.“ Dieser Satz steht auf dem Sockel der Aristoteles Bronzestatue vor dem Eingang des KG I. Ihr gegenüber steht die Statue des Homer, gefertigt aus demselben Material und vom selben Künstler, Cipri Adolf Bermann. Mit Aristoteles als Philosophen und Universalgelehrtem und Homer als frühestem Dichter des Abendlandes repräsentieren die Statuen gemeinsam die Natur- und Geisteswissenschaften. Auf der Treppe: Wilhelm Gros.

 

Die Prometheus Malerei vor der Aula des KGI zeigt Prometheus, den großen Titan und Feuerbringer der griechischen Mythologie, in einer ungewohnt demütigen Position. Fast schon ehrfürchtig blickt er, wie auch die Menschen um ihn herum, auf das „Licht der Erkenntnis“, wie Gros es nennt. Die Malerei kann als ein Hohelied auf die Bildung und das Wissen an der Universität gedeutet werden. Besonders faszinierend wirken hierbei die Emotionen, welche in den Gesichtern der gezeichneten Menschen zum Ausdruck kommen. Man sage, dass hierfür echte Freiburger dem Künstler Modell gestanden hätten, sagt Gros. So wäre wohl die Gestalt in blau, welche Prometheus stützt, seinerzeit die „schönste Frau Freiburgs“ gewesen.
Die Prometheus-Malerei vor der Aula des KG I zeigt Prometheus, den großen Titan und Feuerbringer der griechischen Mythologie, in einer ungewohnt demütigen Pose. Fast schon ehrfürchtig blickt er, wie auch die Menschen um ihn herum, auf das „Licht der Erkenntnis“, wie Gros es nennt. Die Malerei kann als ein Hohelied auf die Bildung und das Wissen an der Universität gedeutet werden. Besonders faszinierend wirken hierbei die Emotionen, welche in den Gesichtern der gezeichneten Menschen zum Ausdruck kommen. Man sage, dass hierfür echte Freiburger dem Künstler Modell gestanden hätten, sagt Gros. So sei wohl die Gestalt in blau, welche Prometheus stützt, seinerzeit die „schönste Frau Freiburgs“ gewesen. Eine andere Deutung offenbart die Infotafel neben der Malerei. Diese verweist auf die nationalsozialistische Kulturpolitik von Hans Adolf Bühler, dem Maler des Werkes. Wörtlich heißt es dort zur Prometheus-Malerei: „Auch Bühlers künstlerisches Schaffen stand zunehmend im Dienst der völkischen Verherrlichung des Oberrheinraums. […] Dieses Werk und seine Entstehungsgeschichte sind Teil der propagandistischen Ausstattung des Kollegiengebäudes im Nationalsozialismus, zu der auch die Inschrift an der Südfassade, „Dem ewigen Deutschtum“, gehört.
Über die Jahre, auch im Zuge des 2. Weltkrieges, habe das KGI einiges von der damaligen Inneneinrichtung verloren. Diese Lampe ist noch original Jugendstil-Inventar.
Über die Jahre, auch im Zuge des 2. Weltkriegs, habe das KG I einiges von der damaligen Inneneinrichtung verloren. Diese Lampe ist noch original Jugendstil-Inventar.

KG III

„Ein Stahlbetonbau des Brutalismus, wie er aus der Schalung kommt.“ So stellt Gros das wuchtige KG III vor. Gebaut wurde das Gebäude zwischen 1964 und 1968. Das KG III sei zwar teuer im Unterhalt und nicht sonderlich zweckmäßig, aber dennoch ein Kind seiner Zeit. Die damalige Idee sei es unter anderem gewesen, die Universität symbolisch nach außen zu öffnen. Der Durchgang werde seit jeher schließlich auch von Passanten genutzt, wozu das durchgängige Pflaster im Foyer auch einlädt.

 

Etwas unscheinbar in einer Ecke des KGIII befinden sich die neun Musen der Schweizer Künstlerin Bettina Eichin. Nach langer Diskussion und Irritation über die ungewöhnlich schwermütige Darstellungsweise der Statuen, sowie einiger Zeit in einem Lagerhaus, habe man sie schließlich im KGIII untergebracht. Nach Angaben der Künstlerin klagen die Statuen über die Last der Geschichte, die oft von Frauen getragen werde.
Etwas unscheinbar in einer Ecke des KG III befinden sich die neun Musen der Schweizer Künstlerin Bettina Eichin. Nach langer Diskussion und Irritation über die ungewöhnlich schwermütige Darstellungsweise der Statuen und nach einiger Zeit in einem Lagerhaus habe man sie schließlich im KG III untergebracht. Nach Angaben der Künstlerin klagen die Statuen über die Last der Geschichte, die oft von Frauen getragen werde.

KG IV

Das heutige KG IV wurde von 1896-1903 erbaut und war damals als Universitätsbibliothek gedacht. Am 27.11.1944, beim größten Luftangriff auf Freiburg während des Krieges, wurde das Gebäude stark beschädigt, woraufhin ein zweckmäßiger Wiederaufbau notwendig war. Spuren des Wiederaufbaus kann man noch heute an der Seite zur Mensa hin sehen, wo die eingesetzte Stahlbeton-Struktur stark vom ursprünglich neogotischen Stil des Gebäudes abweicht.

Historisches und Modernes scheinen ineinander überzugehen, ein Prozess, den das KG IV mit vielen Unigebäuden teilt. Gros meint, es gäbe nichts Relativeres als alt und neu, wenn man über Jahrhunderte spreche.

Alle Hintergründe und Infos entstammen der Führung „Von Musensitz, Erkenntnisquell und Wissenstrog! Die Kollegiengebäude der Universität Freiburg im Stadtkern“ von Wilhelm Gros sowie einem Artikel von Dr. Dieter Speck „Die Universität. Bursen und Kollegien“.

Wilhelm Gros ist gelernter Industriemechaniker und Doktorand der Psychologie an der Universität Freiburg, mit einer Leidenschaft für Geschichte. Zum Uniseum kam er durch einen BOK-Kurs zur Stadt- und Museumsführung, welcher bei ihm eine „innige und noch immer andauernde Liebe zum KG I“ entfachte. Daher liegt ihm die Kollegiengebäude-Führung besonders am Herzen.