Ziel der Ausstellung „Ausstellung findet Stadt“ ist es, das Zusammenleben in der Stadt Freiburg durch Infomaterial und spannende Exponate öffentlich darzustellen und auf diese Weise ein stärkeres Bewusstsein für kulturelle Beziehungen zwischen Menschen, Praktiken, Dingen und Orten zu schaffen, sowie interessante Einblicke in kulturwissenschaftliche Herangehensweisen zu bieten.
Theoretische Grundlage ist ein forschungsorientiertes Studienprojekt des Masterstudiengangs „Kulturanthropologie europäischer Gesellschaften“. Unter Anleitung von Dr. Sarah May, Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie, haben sich die Masterstudierenden mit der Frage auseinandergesetzt, auf welche Weisen Freiburger*innen im und über ihren Alltag die Stadt gestalten und wie sich dies wiederum auf diese zurückwirkt. Diese Fragen werden in der Ausstellung an konkreten Beispielen über die Exponate veranschaulicht.
Klaus von uniONLINE hat mit Mitorganisator Lars über die Ausstellung gesprochen.
Hallo Lars, du studierst Kulturanthropologie im Bachelor und hast die Ausstellung mitgestaltet. Worum geht es in der Ausstellung?
Durch die Veranschaulichung unterschiedlicher Themen wollen wir den Alltag in Freiburg darstellen. Hierzu haben wir verschiedene Exponate angefertigt. Wir werden aber auch ausgewähltes Textmaterial zu verschiedenen Thematiken rund um das städtische Leben in Freiburg ausstellen.
Alltägliches, städtisches Leben, das klingt erstmal recht allgemein. Wie seid Ihr an das Thema herangegangen?
Als Grundlage dienen uns die Beobachtungen und Überlegungen aus dem Buch „Alltag findet Stadt“, das 2020 von verschiedenen Masterstudierenden zusammen mit unserer Dozentin Dr.in May geschrieben wurde. Hierbei wurde der Alltag in Freiburg und dabei vorwiegend solche Lebensbereiche von Freiburger*innen unter die Lupe genommen, die häufig mit dem Image der Stadt Freiburg in Verbindung gebracht werden.
Ein gutes Beispiel ist hier die Vorstellung einer so genannten „Green City“ und davon ausgehend die Frage nach konkreten Bereichen und existierenden Konzepten, wo sich das vielleicht realisiert. Dazu zählen dann zum Beispiel der Umgang mit Natur, wie auch landwirtschaftliche Aspekte oder die Fragen nach der Entsorgung, also wie sich konkret um Müll gekümmert wird.
Hinter dem Studienprojekt stehen Master- und Bachelorstudierende der Kulturanthropologie in Freiburg. Wie habt ihr das Projekt umgesetzt?
Die Masterstudierenden hatten sich mit den konkreten Themen und deren verschiedenen Ausprägungen auseinandergesetzt.
Aufgabe der Bachelorstudierenden war es dann im Rahmen eines Seminarprojekts, die Inhalte der Forschungsarbeit nach Außen in die Öffentlichkeit zu tragen und anderen Menschen zugänglich zu machen. Unter dem Motto „Science to public“ wollen wir damit zeigen, was wir in der Kulturanthropologie überhaupt machen. Die Inhalte des Buches sollen in Form von ausgewählten Textausschnitten und eigenen Exponaten veranschaulicht werden und so stärker in den öffentlichen Raum eingebracht werden.
Die Grundlage für eure Exponate ist das Buch „Alltag findet Stadt“. Wie kamen darauf aufbauend eure Ausstellungsstücke zustande?
Wir haben versucht zu jedem Thema des Buches, welches wir ausstellen, ein anderes Exponat anzufertigen. Die konkreten Stücke kamen dabei sowohl durch Brainstormings im Seminar, als auch durch damit verbundene gezielte Beobachtungen und Gesprächen in der Stadt zustande.
Mit den Exponaten wollen wir einen stärkeren Bezug zu den Texten im Buch und dem individuell gelebten Alltag unserer Besucher*innen herstellen.
Weshalb lohnt es sich, die Ausstellung zu besuchen?
Für viele Menschen ist der Alltag etwas Routinemäßiges und meist Unhinterfragtes, mit dem sie sich nur sehr selten aufmerksam beschäftigen. Dabei kann das spannende Einblicke bieten. Denn in den kleinen, alltäglichsten Dingen spiegeln sich die wirklich großen Fragen und Konzepte wider, die das Leben in der Stadt und damit am Ende auch uns Individuen ausmachen. Wenn man sich hiermit beschäftigt, kann man meiner Meinung nach sehr viel über sich selber, andere Menschen und ein vielfältiges Zusammenleben lernen.
Ich denke durch unsere Ausstellung ist es möglich, die recht komplexen Themen unseres Faches der Öffentlichkeit auf einfache, anschauliche Weise zugänglicher zu machen.