„Das geht nur im Himmel. Oder im Hörsaal“
Die Weihnachtsvorlesung von Physik-Professor Horst Fischer ist in Freiburg legendär – und immer schnell ausgebucht. Mit Riesenseifenblasen und fliegendem Rosé hat er diesen Dezember wieder bewiesen, dass Physik alles andere als ein trockenes Fach ist. uniCROSS war für euch dabei und hat Fotos mitgebracht.
Die klassische Albert Einstein Frisur hat Professor Horst Fischer nicht, aber diesem Umstand ist schnell Abhilfe verschafft: Als er dem gebannten Publikum der diesjährigen Physik-Weihnachtsvorlesung zeigen möchte, wie Strom im wahrsten Sinne des Wortes die Haare zu Berge stehen lässt, setzt er sich kurzerhand eine Spezial-Mütze voll langer, weißer Fäden auf den Kopf.
Momente später jagen ihm 1.000 Volt durch den Körper und das eigenwillige Toupet rahmt sein Gesicht wie eine Schäfchenwolke. Oder ein Weihnachtsstern.
Die „elektrischen Haare“ sind nur eins von insgesamt 23 Versuchen, mit denen Fischer an drei Dezember-Nachmittagen im großen Hörsaal der Physik die Wissenschaft lebendig werden lässt. Gemeinsam mit seinen assistierenden Kollegen hat er ein Jahr lang an dem 90-minütigen Programm getüftelt, das immer wieder Neues wagt, aber auch aus dem Fundus einer langen Tradition schöpft.
Seit 25 Jahren ist die lebhafte Physikvorlesung ein fester Teil der Weihnachtszeit an der Uni Freiburg. Fischer, der sich sonst mit Inhalten wie Digitalelektronik und Dunkler Materie beschäftigt, moderiert sie seit 15 Jahren.
„Zu mir sind so viele Menschen gekommen, die gesagt haben, dass sie Physik nicht verstehen. Ich will zeigen, dass Physik Spaß macht, dass man Physik verstehen kann.“
Am ausverkauften Freitagstermin gelingt ihm dies nicht nur mit viel Rauch und Feuer, sondern auch einem Quantum Humor und Leichtigkeit. Unmöglich scheinende Aufgaben lässt er mit Hilfe der Physik wahr werden. “Das geht nur im Himmel. Oder im Hörsaal”, ist sein Kommentar, als er ein Holzstück mit einem Stück Papier mühelos durchschneidet. Viele der Experimente stehen im Zeichen der Weihnacht und eine Reihe an augenzwinkernden Verweisen auf Knecht Ruprecht und Glühwein-Schwips lässt sich Fischer nicht nehmen.
Besonders die Kinder im Publikum dürfen immer wieder Laborwichtel spielen und bei den Versuchen helfen. Aber auch Studierende, Eltern und Großeltern kommen auf ihre Kosten. Gelächter und Applaus bleiben während der kurzweiligen Experimente so zahlreich wie die Besucher*innen auf den überfüllten Bänken und Treppen des Hörsaals.
Ob allein mit der Spannung der Performance, oder vielleicht auch mit einem Funken Begeisterung für die Physik, fürs Elektrisieren hat Fischer ein Händchen. Weiße Haare oder nicht.
Hier kannst du dich durch die Weihnachstvorlesung klicken