71 Prozent der Studierenden gaben in der Studie des Qualitätsmanagements Studium und Lehre an, während des digitalen Sommersemesters in Freiburg studiert zu haben während 20 Prozent von einem anderen Ort aus an den Veranstaltungen teilnahmen. Zwei Drittel konnten ihr Studium im laufenden Semester wie geplant erfüllen, für die anderen waren vor allem die Schließung der UB, ein unzureichendes Arbeitsklima und zu viele geforderte Leistungsnachweise Gründe für eine Verzögerung.
Auch zu Belastungen, die Freiburger Studierende während des Semesters erfuhren, konnte die Befragung Aufschluss geben. Mangelnde soziale Kontakte war dabei mit 52 Prozent die häufigste Angabe. Auch mangelnde Selbststrukturierung und Stress waren belastende Faktoren für viele Studierende. Studierende wünschten sich vor allem mehr Kontakt zu Mitstudierenden und Lehrenden. Trotz des Wunschs nach mehr Austausch gaben die Studierenden jedoch an, mit der Qualität der Betreuung durch die Lehrenden recht zufrieden zu sein, trotz des als sehr hoch empfundenen Workloads in diesem Sommersemester.
Obwohl die Studierenden sich im Gesamten mit dem digitalen Semester zufrieden zeigten, wünschen sich die meisten deutlich, wieder in Präsenz unterrichtet zu werden. Auch die Lehrenden empfanden die Umstellung auf die digitale Lehre als groß. Der Lehraufwand sei höher als in den vorherigen Semestern, so 84 Prozent der befragten Lehrenden. Als Belastung empfanden auch die Lehrenden die fehlenden sozialen Kontakte und eine schwierige ‚Work-Life Balance‘. Während die Mehrzahl mit den bereitgestellten Informationen, Online-Seminaren und Schulungen zufrieden waren, waren nur 39 Prozent mit dem Sommersemester im Allgemeinen zufrieden.
Der Senat der Uni Freiburg hat im Juli 2020 eine Stellungnahme veröffentlicht, in der das Gremium die Bedeutung der Präsenzlehre betont. Eine vollständige Rückkehr zur Präsenzlehre wird voraussichtlich nicht möglich sein, daher wird das kommende Wintersemester voraussichtlich durch eine Mischung aus Präsenz- und Digitalformaten gekennzeichnet sein.