Warum du wählen gehen solltest
Deutschland ist ein demokratischer Staat, in dem jeder Bürger und jede Bürgerin das Recht hat, zu wählen. Das ist der wichtigste Weg, um in der Politik mitbestimmen zu können. Dabei zählt jede Stimme. Wer demokratisch wählt, schwächt damit extrem rechte Parteien.
Deutschland ist eine repräsentative Demokratie, das heißt, das Volk selbst entscheidet, von wem es repräsentiert wird. Wahlen bedeuten auch Verantwortung. Du kannst durch deine Wahl dafür sorgen, dass Themen wie Bildung, soziale Gerechtigkeit oder Klimaschutz auf der politischen Agenda bleiben, indem du Kandidat*innen unterstützt, die diese Themen vertreten.
Engagiere dich für die Demokratie
Es gibt viele Wege sich politisch zu engagieren: Für eigene Themen zu brennen, sich für andere einzusetzen, sich zu vernetzen und etwas Gutes zu tun, sind tolle Wege, sich für unsere Demokratie zu engagieren. Egal ob als Ehrenamtliche*r, Aktivist*in oder in einer Partei. Die Mitarbeit bei Projekten und in Organisationen kann sehr lohnend sein. Auch Petitionen oder Kunst können Ausdruck des Widerstands sein.
Wahlzettel nicht ungültig machen
Um deinen Protest gegen die aktuelle Politik zu äußern, solltest du nicht auf deinem Wahlzettel rumkritzeln. Wähler, die einen ungültigen Stimmzettel abgeben, erhöhen zwar die Wahlbeteiligung und zählen nicht als Nichtwähler. Die ungültige Stimmabgabe hat aber keinen Einfluss auf die Sitzverteilung im Bundestag.
Was ist die Erst- und Zweitstimme?
Zwei Kreuze darf man auf dem Wahlzettel machen – aber was ist die Erst- und Zweitstimme überhaupt? Mit der Erststimme wählt ihr eine Person aus eurem Wahlkreis, die zur Wahl antritt. Dafür darf jede Partei eine*n Kandidat*in aufstellen, aber auch unabhängige Kandidaturen sind möglich.
Die Person mit den meisten Stimmen aus ihrem Wahlkreis kann als direkt gewählte*r Wahlkreisabgeordnete*r in den Bundestag einziehen, sofern genügend Sitze vorhanden sind. Hier kommt die Zweitstimme ins Spiel, mit welcher ihr eine Partei wählt. Je mehr Zweitstimmen eine Partei hat desto mehr Sitze erhält sie auch im Bundestag.
Anders als die Bezeichnung „Zweitstimme“ vermuten lässt, ist sie daher wichtiger als die Erststimme, da sie letztendlich über die Machtverhältnisse im Bundestag entscheidet.
Strategisches Wählen: Die 5%-Hürde
Wenn man strategisch wählen möchte, ist es wichtig, die 5%-Hürde zu beachten. Die 5%-Hürde sorgt dafür, dass Parteien, die weniger als 5% der Stimmen erhalten haben, nicht im Bundestag vertreten sind. Seit Januar 2025 sind davon Parteien nationaler Minderheiten ausgenommen und aktuell auch Parteien, die in mindestens drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen auf sich vereinen konnten
Beim strategischen Wählen sollte man sich verschiedene Dinge überlegen:
-Was ist dein Ziel?
-Willst du sichergehen, dass deine Stimme einen möglichst großen Einfluss hat?
-Möchtest du den prozentualen Stimmenanteil von Parteien, die du nicht unterstützt, verringern?
Dann bietet es sich an, eine Partei mit deiner Zweitstimme zu wählen, die es sicher über die 5%-Hürde schafft. Dadurch steigt der Stimmenanteil der Partei, die du für unterstützenswert hältst und du verschenkst deine Zweitstimme nicht dadurch, dass es die Partei nicht in den Bundestag schafft.
Möchtest du eine Partei, die es vielleicht nicht über die 5%-Hürde schafft, unterstützen? Dann kannst du auf zweitstimme.org überprüfen, wie hoch die Chancen des*r entsprechenden Kandidat*in in deinem Wahlkreis sind, die meisten Stimmen zu erhalten.
Hat die Person gute Chancen, den Wahlkreis zu gewinnen oder könnte durch ein paar Stimmen die*den führenden Kandidat*in überholen? Dann kann es sich lohnen, deinem*r bevorzugten Kandidat*in deine Erststimme zu geben. Denn gewinnt eine Partei mindestens drei Wahlkreise, wird sie im Bundestag vertreten sein.
Alle Links findet ihr in der Infobox.
Nutze Entscheidungshilfen
Der Wahl-O-Mat bietet die Möglichkeit, seine eigene Position zu verschiedenen Themen anzugeben und bei der Auswertung zu erfahren, welche Parteien mit der eigenen am meisten übereinstimmen. Die Grundlage der Thesen bilden die Wahlprogramme der zur Wahl zugelassenen Parteien.
Anschließend wurden diese Thesen von den Parteien selbst beantwortet und begründet. Die finalen 38 Thesen wurden ausgewählt, sodass sie die wichtigsten Themen der Wahl aufgreifen, aber auch kontroverse Standpunkte reflektieren. Dadurch wird ein breites thematisches Spektrum abgedeckt und eine genauere Auswertung erzielt.
Oft scheinen Wahlprogramme und Aussagen der Parteien leere Versprechen zu sein und man weiß nicht, ob sie diese auch wirklich umsetzen werden. Hier kann der Real-O-Mat helfen. Dieser konzentriert sich auf das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Parteien im Bundestag und nicht nur auf das Wahlprogramm.
Bei den einzelnen Thesen wird unterschieden zwischen den Fraktionen, die dem Antrag zugestimmt haben, die ihn abgelehnt haben, sich enthalten haben oder stärkere Maßnahmen fordern. Das bildet die Datengrundlage des Real-O-Mats, daher sind nur Parteien inbegriffen, die an Abstimmungen im Bundestag teilgenommen haben. Die 20 Forderungen behandeln Themen, die für große Teile der Bevölkerung relevant sind und öffentlich diskutiert werden.
Wählen wie beim Online-Dating? So funktioniert der WahlSwiper. Bei den 38 Fragen kann entweder nach links für „Nein“ oder nach rechts für „Ja“ geswipt werden. Dadurch, dass es keine „Vielleicht“ Option gibt, positionieren sich die Parteien klar. Aber es hilft auch, selbst eine Entscheidung zu treffen. Man bekommt Klarheit über die Meinungen der 27 bei der Wahl antretenden Parteien und festigt die eigene.
Noch unentschlossen?
Etwa ein Drittel der befragten Wahlberechtigten geben an, noch keine endgültige Wahlentscheidung getroffen zu haben. Du gehörst dazu? Kein Problem. Neben dem Wahl-O-mat und dem WahlSwiper gibt es weitere Möglichkeiten, um sich zu informieren, auch wenn man nur wenig Zeit dazu hat.
Wenn du wissen möchtest, welche Partei(en) deinen Einstellungen und Standpunkten am nächsten kommen, bietet die Tagesschau einen Überblick über die Positionen der derzeit im Bundestag vertretenen Parteien. Anhand von sieben Themenschwerpunkten, wie zum Beispiel soziale Sicherheit werden Wahlprogramme verglichen. Zusätzlich hat die Tagesschau auch die Wahl- und Grundsatzprogramme der kleineren Parteien ausgewertet.
Das Gespräch suchen
Es kann sich lohnen, Menschen aus dem Umfeld konkret auf die Wahl anzusprechen. Warum gehen manche Bürger*innen nicht wählen? Ein Gespräch kann auch das Interesse an Politik wecken. Wenn man unterschiedlicher Meinung ist, ist das sogar gut.
Kompromisse finden ist auch im alltäglichen Gespräch wichtigster Bestandteil einer Demokratie. Wenn man aber das Gefühl hat, das Gegenüber verschließt sich anderen Argumenten komplett, ist es völlig in Ordnung, eine Diskussion nicht fortzusetzen. Wenn Menschen aber noch an ihrer Wahlentscheidung zweifeln, kann ein Gespräch den entscheidenden Unterschied machen.
Kritisch bleiben
Egal ob es sich um Fake News in den sozialen Medien oder wilde Behauptungen beim Familienessen handelt – kritisch zu bleiben ist nicht nur im Hinblick auf die Wahl wichtig. Denkt daran, eure Fakten zu checken und Behauptungen auch mal zu hinterfragen. Auch wenn es immer schwieriger scheint, die tägliche Informationsflut zu verarbeiten, kann oft eine kurze Recherche zumindest beim Navigieren helfen.
Wahlprogramme zu lesen, ist leichter als gedacht
Nutze andere Informationsquellen als Social Media: Das Wahlprogramm deiner Partei zu lesen, ist essentiell. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg bietet eine Übersicht aller Wahlprogramme für die Bundestagswahl 2025. Diese sind auch in der sogenannten leichten Sprache verfügbar und je nach Wahlprogramm hast du die Auswahl an verschiedenen Fremdsprachen. Auch werden kurz und knapp die wichtigsten Aussagen des Wahlprogramms zu verschiedenen Themen wie Wirtschaft, Steuern oder Außenpolitik zusammengefasst.
Für die Briefwahl ist es noch nicht zu spät
Es sind Semesterferien und du möchtest verreisen oder den Trubel am Wahllokal vermeiden? Die Briefwahl bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um dir das Wählen zu erleichtern. In der Woche vor der Wahl empfiehlt die Stadt Freiburg für die Briefwahl eine persönliche Abholung der Wahlunterlagen in der Berliner Allee 1 (EG, Raum E11, 8-18 Uhr).
Die Beantragung und Abholung der Briefwahl ist bis zum 21.2.2025 um 15 Uhr möglich. Wer eine Vollmacht hat, kann auch die Unterlagen für jemand anderen abholen. Das Formular hierfür findest du auf der Rückseite deiner Wahlbenachrichtigung.
Der Wahlbrief mit dem ausgefüllten Stimmzettel muss spätestens am Wahlsonntag, den 23.2.2025 um 18 Uhr beim Wahlamt eingehen. Den Briefkasten des Wahlamtes findest du vor dem Haupteingang der Berliner Allee 1 mit der Beschriftung „Wahlamt“.
Wählen gehen!
Verabredet euch mit Freundinnen und Freunden und geht zusammen wählen. Danach könnt ihr euch mit was Feinem belohnen!
“How to Bundestagswahl 2025” im Video