Homezone. Home is where your heart is. Warme Dusche, große Küche, schöne Aussicht, Balkon. Jogginghose, zurücklehnen, vor sich hin singen. Was machen vier Wände eigentlich zur eigenen Wohnung? Wohnen kann man so – und so …Wir haben einen WG-Überzeugungstäter und eine „The Fizz“-Bewohnerin begleitet – in ihre Homezone.
Wer Geschichte studiert, darf nicht zu viele Gedanken an die Zukunft verlieren.
WG-Profi Robert sieht’s lässig. Er ist Improvisationstalent, kommt schon auch mal zu Terminen zu spät.
Jetzt kann sich der Student und freiberufliche Radiomoderator aber nicht hinter dem Mikrofon verstecken.
Wir haben ihm eine Kamera in die Hand gedrückt. Er führt uns durch seine WG.
Clari ist ein Konzept-Mensch.
Die gebürtige Wienerin wohnt gerne im nagelneuen Studierenden-
Wohnhaus „The Fizz“ mit Einbauküche, Washing-Lounge und Balkon.
Robert und Clari kennen sich nicht. Noch nicht.
Wir haben ein Treffen eingefädelt.
Im „The Fizz“ wohnen reiche Schnösel. Berufserben, Bonzensöhne und –töchter, Sekt-Barbies und Lodenträger.
Und jede WG will eine Revolution anzetteln. Bombenleger, Berufsdemonstranten, Dauerstudenten, Bafög-Banausen, Gammler halt.
Vorurteile sind einfach nachzuplappern, teilen die Welt in schwarz und weiß und ersparen einem meist das Denken.
Nun wollen wir`s wirklich wissen. Und haben mal unser Team von uni.tv zu Robert und Clari geschickt. Jetzt kommt die Außenansicht.
Es gibt große Wohnungen und es gibt kleine.
Es gibt teure und billige.
Es gibt aber nur eine Wohnung, in der man unter der Dusche singt.
In der die eigene Zahnbürste im Becher steht.
Wir finden: Größe und Preis einer Wohnung sagen nichts über den Bewohner oder die Bewohnerin aus.
Es sind die Kleinigkeiten, die den Charakter ausmachen: Bei der Wohnung wie beim Menschen.
Die erkennt man aber erst persönlich, beim Kennenlernen.
Oder, Robert?
Zahlen Daten Fakten
Robert ist einer von vielen. Die in einer WG untergekommen sind.
Denn in Wohngemeinschaften leben immer noch die meisten Studierenden. In Freiburg etwa 7.200.
Wohnen in einer WG bedeutet heute etwas anderes als vor 30 Jahren.
„Die WGs sind erst nach 1968 entstanden, das war eine Protestform gegen das klassische bürgerliche Leben. Eine Entprivatisierung des Wohnens.“
Heute ist die WG für die meisten eine Durchgangsstation. Klar, dass man nach seiner Studienzeit in eine „normale“ Wohnung zieht. Die 68er würden sagen: Zurück zur Spießigkeit.
Eine WG will keine Weltrevolution mehr anzetteln. Die Mitbewohner wollen vor allem Geld sparen. Eine Einzelwohnung ist für viele Studierende unerschwinglich.
Es gibt auf dem Wohnungs-Markt neuerdings auch andere Angebote. Das neue Luxus-Wohnhaus “The Fizz“ in Freiburg bietet Einzelwohnungen für Studierende mit mehr Geld in der Tasche.
Die Mietpreise fangen an bei 450 Euro, das größte Appartement kostet etwa 700 Euro.
Dafür ist alles drin: Heizung, Möbel, Bad, Schrankküche, Washing-Lounge, Lift, Concierge und mehr.
Die lokale Presse hat dafür zwei Begriffe gefunden: Nobel-Studentenwohnheim und Luxus-Appartements.
„Das The Fizz wird gerne in eine Luxus-Ecke gestellt. Luxus sieht für mich ganz anders aus.“
In einer WG ist immer Verkehr, immer was los. In einem Luxus-Wohnhaus mit Einzelwohnungen möglicherweise auch – aber sicher anders. Hier sieht der Gemeinschaftsraum so aus:
„Unsere Studentenwohnheime sind (…) pulsierende und kreative Begegnungsstätten, die einen einzigartigen Zugang zu einer smarten, internationalen Studentengemeinschaft verschaffen und Raum für neues Denken eröffnen.“
Das sagt nun vieles oder auch nichts. Herrscht da nun Leben oder eher Management? Wir haben diesen Satz mal von einem Experten für Sozialwissenschaften analysieren lassen.
„Solche Beschreibungen sind eine Fortsetzung des Trends der Intimisierung: In meiner Wohnung drücke ich mich aus, sie ist auf meine Bedürfnisse zugeschnitten. Eigenschaften, mit denen man sich zeitgenössisch identifiziert. Das ist Werbung“
Wie ist das nun? Impro-WG auf der einen Seite, Luxus-Wohnhaus für Studierende auf der anderen.
Hat sich das studentische Wohnen nicht einfach nur ausdifferenziert, ist vielfältiger geworden?
Schließlich sollte doch jeder dort wohnen, wo es ihm passt.
So schlecht gefällt es Studierenden also nicht in ihrer Wohnung.
Der größte Teil ist immerhin zufrieden. Am schlechtesten schneidet noch die Untermiete ab, gefolgt vom Wohnheim.
„Das Zweibettzimmer ist in den Studentenwohnheimen kaum mehr zu finden. Nur 1 % der Wohnheimbewohner
teilt sich ein Zimmer mit einem Kommilitonen“
Zu zweit in einem Zimmer wohnen? Das möchte wohl kaum jemand gerne.
Welche Wünsche haben die Studierenden genau in Sachen Wohnung? Was ist ihnen wichtig?
Folgt man diesen Zahlen, so hat sich das Studierenden-Wohnhaus “The Fizz“ nur den Wünschen der durchschnittlichen Studierenden angepasst. Die wollen:
Ruhe, Platz und gute Ausstattung.
Schickt uns eure besten WG-Geschichten, erzählt etwas über eure schlimmsten Erfahrungen oder was eure Wohnung besonders macht!
Texte, Bilder, Videos – wir freuen uns auf eure Erlebnisse.
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