Hier gilt Mate häufig als der gesündere Energiekick, ob im Park oder beim Feiern, wo es auch gerne mal mit Alkohol gemischt wird. Allerdings sollten die Inhaltsstoffe berücksichtigt werden, vor allem bei übermäßigem Konsum. Mate hat also viele Facetten und ist eben mehr als nur eine Hipster-Limo.

Mate fließt durch die Bächle Freiburgs

Von den Wurzeln Südamerikas bis in die Hände der Studierenden

Mate – mehr als nur eine Limo? Definitiv. Ursprünglich von den indigenen Völkern in den tropischen Wäldern Südamerikas als Tee konsumiert war Mate ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur und Gesellschaft. Bei gemütlichen Zusammenkünften wurde es getrunken, um Freundschaft und Gemeinschaft zu feiern. Während damals die Tradition zum Konsum anregte, ist es heute vor allem das Koffein, das im hektischen Uni-Alltag für den nötigen Energiekick sorgt. Hier erfährst du mehr über die Entstehungsgeschichte und die Verbreitung dieses außergewöhnlichen Getränks.

Ohne komm ich nicht ausm Bett

Man stelle sich einen völlig übermüdeten Studierenden und einen gut gefüllten Kühlschrank vor. Wonach wird auf der Suche nach dem letzten Schluck Lebenswillen wohl gegriffen? Cola? Zu langweilig. Energy-Drink? Zu ekelig. Und Wasser enthält nun mal kein Koffein. Doch dann steht sie da: Mate, die bernsteinfarbene Brause, die den Tag – und je nach Menge – auch die Nacht retten wird.

Eigentlich wäre der halbwegs geglückte Versuch, Tee mit Sprudel zu vermischen, prädestiniert für jeden aufgeweckten Hobby-Hacker, Hafermilch-Hipster und Profit-Performer. Blöderweise verleiht die millionenfach abgefüllte Limo mit jedem Schluck neben berauschender Wirkung aber auch die geballte Ladung Individualität.

Mate schmeckt eben nicht jedem: Das Red Bull der Anden entsagt dem übersüßten Mundgefühl von Mainstream-Getränken und erfüllt die Studierenden dieser Welt mit einem wohligen Geschmack von Abwaschwasser gepaart mit Apfelsaft. Und den müssen sich selbst Hartgesottene erst mal antrainieren.

Neben anderen aufputschenden Substanzen fand auch Mate seinen Weg aus den tropischen Wäldern Südamerikas in die Herz-Kreislauf-Systeme europäischer Party-Studis. Auf Raves, bei denen mehr „schnelle Brillen“ getragen werden als auf Tour-de-France-Etappen, wird Mate flink mit Wodka gemischt. Der Koffein-Kick muss sein. Gezeigt wird: „Hier wird nicht nur hart gearbeitet, sondern auch hart gefeiert.“ Echte Malocher*innen im elften Semester Kunstgeschichte, eben.

Zudem lässt der reine Anblick der Flasche das Herz eines jeden Flohmarkt-Fashionista höher schlagen. Und das, ohne ein Tröpfchen getrunken haben zu müssen. Das schlanke Design des Marktführers gepaart mit dem Etikett, gehalten in einem zeitlosen Look, das auch Rudi Völlers Trikot schmücken könnte – ein wahrer Hingucker.

Leider häufen sich auch deswegen die Flaschentürme in den endlosen Pfandlagern Freiburger Chaos-Kommunen. Genauso nachhaltig wie die Glasflasche ist auch der dazugehörige Speiseplan, der zwar mindestens vegetarisch ist, aber auch haufenweise Lungenbrötchen enthält.

Die Mateflasche ist somit nicht nur Behälter eines portablen Herzinfarkts, sondern ein Accessoire, das Jutebeutel, Barfußschuhe und Beanies neuen Glanz verleiht. Ein Muss für all jene, die zeigen wollen, dass ihrem Neugeborenen neben Namen wie Jolanda, Pippa und Django schon bald der Waldorfkindergarten droht.

Die charakteristische Pulle verdient längst einen Platz in der Hall of Fame der Abhängigkeits-Accessoires. Denn bei Abstinenz der braunen Flüssigkeit droht bei vielen Studis Händezittern. Trotzdem kann man dann wohl froh sein, wenn die Ursache der Unruhe Mate ist – und nicht Kräuterschnaps von der Discounter-Kasse.

Ernährungscheck mit Prof. Roman Huber

Du befindest dich mitten in der Klausurenphase und um diese irgendwie zu überstehen, trinkst du den ganzen Tag Mate. Das Koffein hilft dir erfolgreich, die Müdigkeit zu bekämpfen. Aber wie wirkt sich Koffein auf deinen Körper aus und gibt es Langzeitfolgen? Ernährungswissenschaftler Prof. Roman Huber von der Uniklinik Freiburg erklärt diese Zusammenhänge, und geht auf die Risiken der Kombination von Koffein und Alkohol ein.

Eine Gemeinschaftsproduktion von Feline Hartwig, Elena Schäfer, Fabian Volz, Leo Knecht, Finja Baumhakl und Hanna Ilg im Rahmen des Seminars „Einführung in den crossmedialen Journalismus“ für Studierende der Medienkulturwissenschaft. Seminarleitung, Redaktion: Ada Rhode, Andreas Nagel, Philip Thomas.