6 Tipps für eure Fasnachtszeit in Freiburg
1. Mitmachen und ausprobieren
Auch wenn man zuvor noch nie mit Fasnacht zu tun hatte, lohnt es sich, sich einfach einmal darauf einzulassen und mitzumachen. Kleiner Tipp für diejenigen, die sich das Ganze erst mal von oben anschauen wollen: Vom Parlatorium in der UB hat man einen super Blick auf den Umzug am Montag.
2. How to schunkeln
Um das Mitmachen direkt zu erleichtern, bietet es sich an, das Schunkeln auszuprobieren. Hakt euch rechts und links bei Mitmenschen unter und schunkelt gemeinsam im Takt von links nach rechts und wieder nach links. Pluspunkte gibt’s fürs Mitsingen – wie laut oder schief ist hierbei egal, Hauptsache es macht Spaß.
3. Verkleiden
Mit bunten Outfits macht nicht nur das Leben, sondern auch Fasnacht mehr Spaß, also traut euch in ein Kostüm. Hier reicht auch schon eine witzige Kopfbedeckung oder ein lustiger Haarreif. Den könnt ihr ganz einfach selbst basteln. Schnappt euch ein paar Freund*innen, Haarreifen, Heißkleber, Bastelsachen und lasst eurer Fantasie freien Lauf. Normal rumzulaufen ist an Fasnacht auffälliger als als Einhorn oder Biene.
4. „Frukas“
Bestimmt kennt ihr die viereckigen Bonbons, die jedes Jahr an Fasnacht verteilt und von den Fasnachtswagen geworfen werden. Doch wie heißen die Dinger eigentlich und woher kommen sie? Die „Böhme Fruchtkaramellen“ werden jedes Jahr speziell für Fasnacht, Karneval und Fasching von der seit 1894 existierenden Firma Böhme hergestellt. Doch keine Sorge, sooo alt sind die sogenannten „Frukas“ nicht, sie werden für jede Saison frisch gekauft.
5. Fasnacht, Fasent, Karneval oder Fasching?
Es gibt viele Begriffe für die närrischen Tage vor der Fastenzeit, die vor allem an die jeweilige Region gebunden sind. So sagt man Richtung Süden Fasnacht, in die nördliche Richtung in Offenburg Fasent, während es in Köln der Karneval und in Norddeutschland Fasching ist. Übrigens: Die Fasnacht, bei der es einen Prinzen und eine Prinzessin gibt, geht auf die romantische Rückbesinnung der Jahrhundertwende zurück, bei der der romantische Gedanke vor Hexen und Teufel gestellt wurde.
6. Party-Knigge
Auch wenn es an Fasnacht ausgelassen zugeht: Passt aufeinander auf, niemand muss trinken und Nein heißt Nein. Falls es trotzdem zu Situationen kommt, in denen ihr euch unwohl oder belästigt fühlt, könnt ihr euch jederzeit an Ansprechpersonen der Polizei wenden, die bei Fasnachtsveranstaltungen präsent sind.
Ein altes Fasnachtsmotto sagt: “Jedem zur Freud und niemand zum Leid”. Das klingt doch nach einem guten Leitspruch für die närrischen Tage. In diesem Sinne: Narri und Narro!
Woher kommt Fasnacht überhaupt?
Der Begriff Fasnacht kommt von dem mittelhochdeutschen Wort vastnaht, das die Nacht, beziehungsweise den Vorabend vor dem Beginn der Fastenzeit bezeichnet – also streng genommen den Tag vor Aschermittwoch. Heute spannt sich die Fasnachtszeit vom „Schmutzige Dunschdig“ bis Aschermittwoch und beschreibt das letzte Schlemmen oder auch den letzten Rausch vor der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. Hier zeigt sich der christliche Hintergrund der Fasnacht.
Da in der Fastenzeit neben Fleisch und Wein auch Fett, Butter, Käse und Eier verboten waren, mussten diese Lebensmittel vor der Fastenzeit aufgebraucht werden. Sie werden heute in Form von Fasnachtskrapfen oder Fasnachtsküchlein verspeist.
Nachdem der Brauch der Fasnacht nach der Reformation in den Hintergrund rückte und um 1900 durch die romantische Rückbesinnung ein kleines Revival erlebte, kam es in den 1990ern zu einem Boom von neugegründeten Narrenzünften. Grund dafür sei laut Kulturanthropologe und Fasnachtsexperte Prof. Dr. Werner Mezger der Uni Freiburg in einem Interview mit Planet Wissen, der Wunsch nach festen Bräuchen in einer Zeit der rasanten Veränderungen.
In Freiburg startet die Fasnachtszeit am „Schmutzige Dunschtig“, der Tag, an dem der symbolische Rathausschlüssel durch den Oberbürgermeister an die Narren übergeben wird und der Narrenbaum aufgestellt wird. Bis Sonntag ziehen die Narren durch die Innenstadt Freiburgs, bevor am „Rosemendig“ um 14:11 Uhr der große Umzug startet. Am Dienstag wird die Fasnacht dann auch schon zu Grabe getragen und alles ist wieder wie zuvor.