Was studierst du?
Ich studiere Grundschullehramt an der PH Freiburg auf die Fächer Deutsch und Geografie, was im Endeffekt Sachunterricht mit Schwerpunkt Geografie ist. Zusätzlich haben wir noch Bildungswissenschaften, wodurch das Studium eigentlich 3-teilig aufgebaut ist.
In Deutsch liegt der Schwerpunkt in den ersten Semestern auf Fachwissen: Grammatik sowie literarisches- und didaktisches Wissen zu Deutsch. In Geografie steht vor allem die Humangeografie und die physische Geografie im Fokus. Der psychologische und erziehungswissenschaftliche Teil kommt insbesondere in den Bildungswissenschaften dran.
Alle Seminare, die ich habe, sind vor allem didaktisch aufgebaut, also hauptsächlich auf Didaktik programmiert. Wir hatten zum Beispiel in Geografie ein Seminar, bei dem wir in einen Wald gegangen sind und mit einem Grundschul-Starter-Set ein Loch gebuddelt haben. So haben wir am eigenen Beispiel und an der eigenen Erfahrung gelernt, wie man das mit Kindern machen könnte. In den Seminaren sind wir dann auch kleine Gruppen und es ist ein viel familiärerer Umkreis.
Die Geo-Dozent*innen sind sehr engagiert und es ist eine kleinere Nische im Gegensatz zu Deutsch. Ich habe die Dozent*innen echt gern. Die sind sehr leidenschaftlich in ihrem Fach und haben wirklich Interesse, dass man auch den Kindern weitergeben kann, dass Geografie Natur und Mensch verbindet. Andersrum gibt es auch Dozent*innen oder Fächer, die rein theoretisch sind. Aber ich glaube, dass jede*r Dozent*in das unterschwellig im Herzen hat, dieses Weitergeben.
Die Deutschseminare bereiten uns am allermeisten auf Deutsch in der Arbeit oder im Grundschullehramt vor. In Grundlagen des Vorlesens haben wir gelernt, wie man richtig und spannend vorliest und auch den Kindern beibringen kann, laut zu lesen. Und andersherum haben wir in Sprechpraxis gelernt, wie man richtig vor Menschen spricht, wie man gut präsentiert, sich auch selbst gut präsentiert, wie man eine gute Lehrerpersönlichkeit in den Unterricht bringt und auch wie man die Kinder motivieren kann, Referate zu halten.
Wir haben auch ein Pflichtpraktikum, das Orientierungspraktikum, das wir bis zum zweiten Semester gemacht haben mussten. Da bist du drei Wochen an einer Grundschule und kannst es überall in Baden-Württemberg machen.
Im Praxissemester wird jeder Student und jede Studentin an eine Schule eingeteilt, egal ob Grundschule oder Sekundarstufe. Die ersten drei Wochen heißen Beratungswochen und man ist zur Besichtigung da, noch ohne Dozent*innenbetreuung. Nach den ersten drei Wochen wird man dann betreut und es kommen in dieser Zeit immer zwei Dozent*innen jeweils einen Tag in der Woche an die Schule und schauen sich den Unterricht an.
Erasmus ist bei uns auch ganz groß. Ich glaube, ich kenne niemanden, der Grundschullehramt studiert, ohne ein Erasmus gemacht zu haben. Das wird sehr unterstützt, da kann man überall hin. Wir haben Erasmus+ und viele verschiedene andere Möglichkeiten. Ich habe zum Beispiel über den Deutschen Akademischen Austauschdienst, den DAAD, mein Auslandssemester in Japan angemeldet. Ein Auslandssemester zu machen, wird sehr empfohlen, weil gerade Lehramt diese Möglichkeiten bietet, da es in fast jedem Land als Studiengang angeboten wird.
Was willst du damit machen?
Mein kleiner Traum ist, auf eine Dorfschule zu gehen und dort Kinder zu unterrichten. Ich stelle mir das sehr schön vor, in kleinen Klassen und in einer Gemeinschaft, die man sowieso schon kennt. Ich bin jetzt im integrierten Semesterpraktikum, dem ISP, auch an einer Dorfschule und das zeigt mir, wie schön es ist, ein familiäres Umfeld zu haben.
Ich möchte gerne Kindern etwas mitgeben und sehe sie als die nächste Generation auf unserer Erde und möchte diese Generation ausbilden. Dazu gehören natürlich Grundfertigkeiten wie Lesen, Rechnen und Schreiben, aber auch menschliche Fertigkeiten, wie nett miteinander umzugehen und präventive Friedenskompetenzen. Ich möchte ihnen zeigen, wie man mit Menschen und Tieren umgeht und wie man sich in dieser Welt bewegt und am besten durchkommt. Natürlich alles mit Spiel und Spaß verbunden. Ich selbst nehme bei meiner Arbeit auch so viel Energie mit und so viel Lebensfreude. Für mich ist es ein bisschen meine Art, auf diese Weise der Welt etwas mitzugeben.