…und was machst du so?
Immer dieselbe Frage! Oft folgt ein auswendig gelernter Satz als Antwort auf die Frage nach dem Studium. Wir wollen mehr wissen: Was verbirgt sich hinter den Studienfächern? Was ist gut und was nicht so? Und was macht man damit eigentlich? Heute mit Karsten, Pharmazeutische Wissenschaften, 3. Semester.
Was studierst du?
Ich studiere im Bachelor Pharmazeutische Wissenschaften und bin aktuell im 3. Semester.
Pharmazeutische Wissenschaften ist ein interdisziplinärer Studiengang und gehört zu den Naturwissenschaften. Generell ist das Studium sehr chemielastig, aber in den ersten vier Semestern hat man auch noch viel Physik und Biologie. Ich würde sagen, darin unterscheidet sich der Studiengang auch von der Chemie. Wir haben zum Beispiel noch vermehrt reine biologische Fächer, wie Anatomie und Zellbiologie. Im Grundlagenstudium, das die ersten vier Semester einnimmt, werden alle naturwissenschaftlichen Grundlagen abgedeckt und die zwei anschließenden Semester stellen dann das Vertiefungsstudium dar.
Man sollte den Bachelor Pharmazeutische Wissenschaften aber nicht mit dem Staatsexamen Pharmazie verwechseln. Mit dem Staatsexamen kann man nach dem Abschluss auch eine Apotheke leiten und ist staatlich geprüft. Pharmazeutische Wissenschaften gibt es noch gar nicht so oft in Deutschland. Aktuell kann man das, soweit ich weiß, nur in Freiburg und in München studieren. Für mich ist der Vorteil des Bachelors, dass ich noch mehr Spezialisierungsmöglichkeiten durch die Wahl eines Masters habe, was bei dem Staatsexamen eher nicht der Fall ist. Außerdem stellt ein Staatsexamen durch die Abschlussklausuren einen größeren Lernaufwand dar.
Zu Beginn des Semesters haben wir häufig viel Theorie, mit einzelnen Laboreinheiten und gegen Ende des Studiums ein Blockpraktikum im Labor. In dieser Phase haben wir dann meistens vormittags Vorlesung und nachmittags Labor, oft bis 18 Uhr. Das Ganze ist also ziemlich arbeits- und zeitintensiv, was ich vor dem Studium definitiv unterschätzt habe. Neben den Stunden, in denen man aktiv an der Uni ist, muss man zusätzlich noch Laborprotokolle schreiben.
Im Labor wird am Ende dann immer praktisch geprüft, was gelernt wurde. Das muss man bestehen, um zur Klausur zugelassen zu werden.
Was ich an meinem Studiengang cool finde, ist, dass man mit der Zeit das Wissen aus den Vorlesungen miteinander verknüpfen kann. Oft tauchen dann Sachen in anderen Fächern wieder auf und man denkt sich so: Cool, das hab ich schon mal gehört. Die Praxis im Labor macht Spaß, kann aber auch deprimierend sein, weil Sachen nicht funktionieren und man sie dann nochmal wiederholen muss. Eine hohe Frustrationstoleranz ist wichtig.
Was willst du damit machen?
Nach dem Bachelor möchte ich voraussichtlich den Master machen, das ist bei Pharmazeutische Wissenschaften eigentlich Standard, weil man sich da erst spezialisiert.
Generell hat man aber natürlich beruflich gesehen viele Möglichkeiten in der Pharmazeutischen Industrie. Beispielsweise in der Medikamentenherstellung oder auch in der Qualitätssicherung von Medikamenten. Man kann natürlich auch promovieren und in die Forschung und Lehre gehen.
Was ich mir dann vorstellen könnte, wäre in die Forschung zu gehen. Den Bereich der Biochemie beispielsweise würde mich interessieren. Aber auf was ich mich dann wirklich spezialisiere, weiß ich noch nicht genau.