„Ich hatte schon ganz schlechte Aushilfsjobs. Zum Beispiel habe ich bei Galeria Kaufhof an der Kasse die Weihnachtsvertretung übernommen, in irgendwelchen schlimmen Kneipen gearbeitet oder bei Festveranstaltungen gejobbt. Bei Fastnacht habe ich in einem kleinen Dorf die ganze Nacht in einer Warnweste Straßen abgesperrt, besoffenen Leuten Einhalt geboten und Autos nicht durchgelassen.“
„Ich habe mal Gebärdensprachkurse gegeben. Gelernt habe ich Gebärdensprache, um mit meinem gehörlosen Nachbarn kommunizieren zu können. Es hat mir echt Spaß gemacht, weil ich es mag, Menschen was zu erklären, außerdem tut man dabei noch was Gutes, weil man Gebärdensprache weitergibt. Und das Geilste ist, dass es eine sehr, sehr einfache Sprache ist: Grammatik, Vokabeln, Zeitformen, hat man alles nicht in Gebärdensprache. Zuerst habe ich das for free gemacht, aber irgendwann habe ich erkannt, dass man damit auch Geld verdienen kann. Jetzt mache ich es nicht mehr – das liegt vor allem an der Nachfrage: Es gibt nur eine kleine Schnittmenge, die daran wirklich Interesse hat und das auch bezahlen würde.“
„Ich habe mal bei einer Hochzeit als Kellner gearbeitet. Außerdem habe ich mit fünfzehn meiner Tischtennistrainerin Nachhilfe in Latein gegeben. Sie hat damals schon studiert und brauchte das Latinum und ich hatte es schon. Das war cool, aber auch ein bisschen seltsam. Die Bezahlung war auf jeden Fall gut: eine halbe Stunde für zehn Euro.“
„Ich habe sechs Monate in einem Kloster gearbeitet, als Pflegeassistenz für ältere Nonnen, wie in einem Altenheim. Den Job habe ich online gefunden und mich beworben, als ich gesehen habe, dass er direkt um die Ecke ist. Bei meinem Bewerbungsgespräch bin ich über meinen Schnürsenkel gefallen. War das ein Zeichen von Gott? Ich weiß es nicht. Ich habe dort zwölf Stunden am Tag gearbeitet, drei Tage die Woche. Bei der Pflege war eigentlich alles dabei: gesundheitliche Hilfen, Medikamente herrichten, Blutdruck messen, aber auch einfach da sein, wenn die Nonnen mit jemandem reden wollten, sie zur Kirche zu begleiten, Tee trinken und Quizze spielen. Aber manche von ihnen brauchten uns gar nicht. Es gibt Nonnen, die 100 Jahre alt sind, die laufen, sprechen, häkeln und kochen können. Die sind brillant. Die haben bessere Knie als ich. Das hat sehr viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt.“
„Ich habe im Italienurlaub von meinen Freunden zwanzig Euro dafür bekommen, dass ich eine lebendige Heuschrecke esse. Sie hat interessant geschmeckt – knusprig, nicht schlecht. Einige Freunde haben gesagt, sie würden es nicht einmal für eine Million Euro machen. Die zwanzig Euro wurden dann nicht ganz bar ausgezahlt, sondern in der Form von Whiskey. Ich hab’s auf jeden Fall nicht bereut.“
„Ich habe ganz lange in der Gastronomie gearbeitet. Das hat mir eigentlich immer voll Spaß gemacht, gerade so der Kontakt mit anderen Leuten und mit Kunden. Teilweise war’s ein bisschen stressig, weil meine Chefs ein wenig unfreundlich waren, aber trotzdem war es eine coole Erfahrung. Jetzt gerade arbeite ich bei Flink als Tüten-Packerin – ich bin also keine Fahrerin, sondern packe die Bestellungen zusammen. Ja, es gibt tollere Jobs – gerade so das Einräumen der Ware in die Regale ist nicht das Allerbeste – aber insgesamt ist es ganz chillig.“
„Ich hatte schon verschiedene Hiwi Jobs hier an der Uni: Ich habe einmal Daten prozessiert, mit Excel-Tabellen gearbeitet – ziemlich langweilig – und bei meinem letzten Hiwi Job habe ich eine Website verwaltet und geguckt, dass da alles up-to-date ist. Diese Jobs sind schon interessant, weil man mitkriegt, was in der Uni los ist. Außerdem kann man ein bisschen mitmachen und etwas lernen. Normalerweise sind die Zeiten auch ziemlich flexibel, was sehr cool ist.“