Was macht eigentlich das Regenbogenreferat?
Das Regenbogenreferat ist eine von mehreren aktiven Hochschulgruppen an der Uni Freiburg. Die Mitglieder engagieren sich für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Wie sie arbeiten, was sie erreichen wollen und welche Veranstaltungen geplant sind, hat Josephine von Lara erfahren.
Hallo Lara, du studierst Politikwissenschaften und bist Referentin beim Regenbogenreferat. Wie bist du dazu gekommen?
Ich habe das Regenbogenreferat zum ersten Mal über Instagram entdeckt. Anfang des Sommersemesters gab es da einen Online-Abend zum „Speed-Kennenlernen“. Online war für mich barrierefreier und so habe ich mich da hingetraut. Das hat mich dann angefixt, sodass ich danach auch bei den Treffen jeden Montag war. Das hat mich sehr begeistert.
Mir ist queerer Aktivismus sehr wichtig, weil ich in meiner Heimatstadt schon immer sehr aktiv war. Dort habe ich mich aber vor allem auf Antifaschismus beschränkt, weil das da auch nötig war. Außerdem ist die queere Szene in einer schwäbischen Kleinstadt einfach nicht besonders groß. Aber nachdem ich nach Freiburg gezogen bin und mich geoutet hatte, dachte ich mir, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um auch queer aktiv zu sein. Da ich auch Politikwissenschaften studiere, hatte ich eh Lust auf Hochschulpolitik und dachte mir: Geile Kombination. Als die neuen Referent*innen gewählt wurden, habe ich mich aufstellen lassen und wurde dann auch gewählt.
Was macht ihr als Regenbogenreferat?
Ein Hauptanliegen von uns ist die Vernetzung von queeren Studierenden, weil das super wichtig ist. Also eine Gruppe zu haben, in der man sich wohlfühlt – einen Safe Space sozusagen. Es geht aber vor allem auch darum, die Belange, die Interessen und die Kritik von queeren Studierenden an der Universität einzubringen, zum Beispiel genderneutrale Toiletten.
Wir machen aber auch Vorträge mit queeren Autor*innen, die erzählen, wie man im Berufsleben mit der eigenen sexuellen Identität umgeht. Es geht also viel um Vernetzungs- und Aufklärungsarbeit und darum, was an der Uni zu ändern.
Wie funktioniert eure Arbeit in der Hochschulpolitik?
Jeden Freitag gibt es eine AStA-Sitzung, zu der die Referent*innen gehen. Dort wird dann besprochen, was in den einzelnen Referaten und AGs so ansteht. Da besteht auch die Möglichkeit, sich mit den anderen Referaten zu vernetzen. Die genderneutralen Toiletten sind zum Beispiel ein gemeinsames Anliegen von uns und dem Referat Studieren ohne Hürden, die sich für barrierefreie Toiletten einsetzen. Nach dem Formulieren der Forderungen wird geschaut, wer von der Uni zuständig ist und die Person dann angeschrieben und vielleicht auch versucht, die Öffentlichkeit miteinzubeziehen.
Welche Veranstaltungen habt ihr für dieses Wintersemester geplant?
Letzte Woche gab es im Rahmen der KrETa ein queeres Erzählcafé und diese Woche haben wir einen queeren Vorleseabend. Da können sich alle einfach über Zoom einwählen und eine Geschichte, ein Gedicht oder einen Text vorlesen, der ihnen gefällt oder den sie selbst geschrieben haben. Für die nächsten Monate sind einige Vorträge geplant, die aufgrund der pandemischen Lage großteils online stattfinden werden.
Es wird zum Beispiel einen Vortrag über Transsexualität geben und eine Mormonin, die irgendwann gemerkt hat, dass sie lesbisch ist, wird ihre Geschichte erzählen. Ob die Pink Partys in der Mensa wieder stattfinden können, steht noch in den Sternen.
Info
Jeden Montag um 20.15 Uhr finden offene Treffen des Regebogenreferats im AStA Innenhof statt. Aktuelle Infos zu Veranstaltungen findet ihr auf Instagram.