In ihre Kostüme haben die Besucher*innen der Comic Con Freiburg teils wochen- oder sogar monatelang Zeit und Arbeit investiert, um sich nun stolz präsentieren zu können. Klaus wollte von den Cosplayer*innen wissen:
Wen stellst du dar und warum und wie bist du zu deinem Kostüm gekommen?
Jan
„Ich stelle eine Figur aus dem Pen & Paper Rollenspiel ‚Dungeons & Dragons‘ dar, die ich mir selbst überlegt habe. Das ist so eine Art Goblin-Airship-Repair-Man. Ich spiele viel Dungeons & Dragons und finde es ziemlich cool, meine Idee für die Figur jetzt hier durch mein Cosplay zu visualisieren.
Die verschiedenen Klamottenteile für das Kostüm habe ich mir aus Sachen, die zu dem Thema passen, zusammengekauft. Den Gastank, den ich auf dem Rücken trage, habe ich selber gebastelt. Ich habe jetzt nur etwa eine Woche lang an dem Kostüm gearbeitet, hätte da aber locker noch einen Monat mehr reinstecken können.
Ich finde, wenn ich schon auf die Comic Con gehe, dann kann ich mich dafür auch verkleiden. Das ist weniger gemütlich, keine Frage. Aber so kann ich mich auch mal ausleben und das ist einfach schön. Ich würde sagen, über das Kostüm kann ich meine Weirdness ausleben, wofür im Alltag vielleicht nicht immer der richtige Platz ist.“
Alex
„Ich bin heute als Madoka aus ‚Madoka Magica‘ verkleidet. Das ist ein Anime und auch Manga aus dem Genre Magical Girl und war der allererste Manga, den ich gelesen habe. Ich fühle mich Madoka sehr verbunden und außerdem ist ihr Kleid sehr süß.
Dieses Kostüm habe ich jetzt einfach auf einer Webseite bestellt, aber ich habe zu Hause auch andere Kostüme, die ich selber gemacht habe.
Mein erstes Cosplay war 2019 und ich fand das damals sehr toll und cool, dass man da in einer anderen Rolle sein kann. Seit Corona habe ich darauf gewartet, das wieder zu tun. Normalerweise sehe ich eigentlich total anders aus. Das Kostüm bietet mir die Möglichkeit pink und fluffig auszusehen.“
Leon
„Ich gehe als Arataki Itto, das ist ein Oni aus dem Videospiel ‚Gensin Impakt‘. Ich habe das Spiel sehr lange gespielt und mache das auch immer noch. Arataki Itto ist mein Lieblingscharakter.
Das Kostüm ist gekauft, aber das Schwert habe ich mit Hilfe von 3D-Druck selber gemacht. Ohne Druckzeit habe ich für das Schwert jetzt knapp fünf Wochen gebraucht.
Ich finde, es ist ein schöner Anlass, sich hier verkleidet auf der Con zu treffen und gegenseitig in verschiedenen Kostümen zu sehen. Das Kostüm ermöglicht mir definitiv mehr als einfach nur anders auszusehen. Mir fällt es in dieser Kleidung leichter aus mir raus zu kommen, andere Menschen kennenzulernen und dadurch gemeinsam etwas Besonderes zu erleben.“
Marvin
„Ich stelle jemanden aus dem Anime ‚Sword Art Online‘ dar. Den Namen von der Figur weiß ich aber leider nicht genau. Jedenfalls habe ich mir dieses Cosplay ausgesucht, weil ich „ghillie suits“ total mag. Das ist diese Tarnkleidung, durch die man sich dann der Natur anpassen und verstecken kann.
Das Grundgestell für das Kostüm habe ich mir gekauft, die Stofffetzen habe ich aber stellenweise selber drangenäht und auch so eine Vorrichtung gebastelt, wodurch man zusätzlich noch Blätter dranmachen kann. Ich denke, ich habe so ungefähr eineinhalb Stunden dafür gebraucht.
Ich liebe es, mich zu verkleiden. Nächstes Mal würde ich mich gerne als ein Bokblin aus dem Videospiel ‚The Legend of Zelda‘ verkleiden. Ich liebe solche Conventions und in dem Kostüm kann ich definitiv ein anderer Mensch sein. Da man auch nicht mein wahres Gesicht sehen kann, gehe ich viel offener auf andere zu. Die Leute mit meinem Kostüm so ein bisschen zu erschrecken, macht mir heute sehr viel Spaß.“
Christina
„Ich bin Ginny aus Harry Potter, weil sie einer meiner Lieblingscharaktere aus Harry Potter ist. Den Umhang und den Zauberstab habe ich gekauft, der Rest ist improvisiert.
Warum sollte ich denn nicht verkleidet kommen? Wenn man schon mal die Chance außerhalb von Fasching dazu hat. Ich finde, das macht einfach Spaß. Ich habe dadurch das Gefühl, jetzt nicht unbedingt nochmal Kind zu sein, aber ausflippen zu können. Dadurch kann man gut dem Alltag entfliehen. Je nachdem was man spielt, finde ich schon, dass man sich dadurch auch anders fühlen kann als sonst und jemand anderes sein.“
Jana
„Ich bin die Grinsekatze von Alice im Wunderland. Das ist einfach toll, weil die Grinsekatze kein guter oder böser Charakter ist und keiner Seite angehört. Das macht sie für mich umso interessanter.
Mein Outfit ist meine eigene Darstellung des Charakters. Das ist ein bisschen von der Kleidung aus dem 18. Jahrhundert inspiriert. Ich finde das passt gut zu der Figur. Die Ohren und die Perücke habe ich gekauft, den Rest meines Kostüms habe ich selber oder semi-selber gemacht. Zum Beispiel habe ich die Handschuhe und die Krallen gekauft und eben zusammengeklebt. Ich schätze, dass ich insgesamt so um die 50 Stunden für alles gebraucht habe.
Ich mache beim Cosplay-Wettbewerb mit. Klar, wenn ich jetzt einfach nur hier rumlaufe, dann bin ich auch einfach nur ich. Aber wenn Leute Fotos von mir machen, dann finde ich es spannend zu erleben, wie ich durch das Kostüm auch in eine andere Persönlichkeit reinschlüpfen kann.“