Wieso Spotify sich für unsere Gefühle interessiert
Wer häufiger Musik über Spotify hört, kennt die unzähligen Playlists zu Stimmungen und Gefühlen, die einem von der App vorgeschlagen werden. Seien es Herbstgefühle, Happy Hits, Dreamy Vibes oder Life Sucks – das Streaming-Unternehmen scheint sich jedenfalls sehr für Emotionen zu interessieren. Irgendwie klar, immerhin geht’s hier ja um Musik. Doch damit nicht genug: der Streaming-Riese versucht auch aktiv deine Stimmung anzuheben, wenn du traurig bist. Was hinter diesem vermeintlichen Altruismus steckt erfahrt ihr hier.
Spotify als weltweit führender Streaming Anbieter bestimmt wohl wie kein anderes Medium derzeit unseren Musikkonsum. Immer in unserer Hosentasche, begleitet es uns durch den Alltag und legt auf Basis unserer Hörgewohnheiten personalisierte Playlists für uns an: sortiert nach Genres, Jahrzehnten oder eben auch Stimmungen und Gefühlen.
Emotionen sind aber nicht nur zentrales Momentum unseres Verhältnisses zur Musik, sondern auch essentiell für den Transport von Werbebotschaften. Genau an dieser Stelle tritt Spotify als Vermittler auf und bietet über ihr Tochterunternehmen Streaming Intelligence einzigartige Nutzerdaten für gezielte Marketing-Vorhaben unter dem Slogan “personalisierte Werbung wie nie zuvor”. So verschafft der Streaming-Marktführer anderen Unternehmen allerdings nicht nur hochsensible Daten über seine Hörer*innen, sondern versucht darüber hinaus aktiv in deren Emotionshaushalt einzugreifen. Wie sich das aus der Innenperspektive anfühlt, was Spotify dabei macht und wo die Daten am Ende landen, hat Joël in seinem Audio-Kommentar für euch herausgefunden.
Anm. d. Redaktion: Bei dem Artikel handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung vom 18.11.2019
Quellen:
Artikel zu Emotionen als Datenpunkte im Marketing: “Spotify can tell if you’re sad. Here’s why that should scare you”, The Guardian
Studie zu Geldverhalten und Emotionen: Misery is not Miserly: Sad and Self-Focused Individuals Spend More, National Library of Medicine
Artikel zu Liz Pelly’s Selbstversuch zur Gefühlsmanipulation von Spotify: Big Mood Machine, The Baffler