Weihnachtsmarkt Basel
In etwa einer dreiviertel Stunde kann man von Freiburg aus mit dem Zug in Basel am Badischen Bahnhof sein und gelangt nach einem gemütlichen Spaziergang auf einen der beliebtesten Weihnachtsmärkte Europas. Durch die Altstadt, auf beiden Seiten des Rheins verteilt, finden sich zahlreiche Stände mit allerlei Leckereien und Kunsthandwerk. Besonders zu empfehlen ist der Markt auf dem Münsterplatz mit einem wunderschönen Ausblick auf den Rhein und den von Johann Wanner – einem bekannten Hersteller und Händler von handgefertigtem Weihnachtsschmuck – dekorierten Weihnachtsbaum.
P.S.: Unbedingt probieren sollte man Chäsbengel (Käsefondue im Brot) auf dem Barfüsserplatz, Öpfelchuechli (ausgebackene Apfelscheiben in Teigmantel mit Vanillesoße) und Basler Leckerli.
Wann? Vom 23. November – 23. Dezember 2023, täglich von 11 – 20.30 Uhr
Text und Bild: Sarah Himmelsbach
Der Zürcher Weihnachtsmarkt
Wer mit dem Zug am Züricher Hauptbahnhof ankommt, wird direkt vom Duft gebrannter Mandeln und fröhlichen Treiben des Christkindlmarkts in der Bahnhofshalle empfangen, einem der größten Indoorweihnachtsmärkte Europas. Tatsächlich herrscht überall in der Innenstadt Zürichs Weihnachtsstimmung, insbesondere durch die üppige Weihnachtsbeleuchtung, die jede Straße romantisch funkeln lässt. In der Bahnhofstraße glitzert jedes Jahr “Lucy”, eine Lichtinstallation, bei der man unter 11.550 Lichtkristallen, die wie Schnee vom Himmel fallen, die große Shoppingmeile entlang flanieren kann.
Richtig eintauchen in die Weihnachtsstimmung kann man dann am besten direkt am Opernhaus auf dem Sechseläutenplatz neben dem Zürichsee. Dort steht das Zürcher “Wienachtsdorf” am Bellevue. Richtig gelesen, der Charme des Schweizerdeutschen lässt den ganzen Weihnachtsmarkt noch gemütlicher wirken. Man schlendert dort den “Füchsli-Stäig” oder “Uhu-Gèè” entlang, so steht es auf zahlreichen kleinen Straßenschildern im Weihnachtsdorf geschrieben, vorbei an Glüehwijständen. Doch statt des zehnten Pommesstands, werden hier viel internationale Speisen wie taiwanesische Panda-Buns oder chinesische Dumplings angeboten.
Wer dort etwas kauft, kann nicht nur praktischerweise auch mit Karte bezahlen, sondern bekommt statt Pappe und Plastik, Mehrwegteller in Porzellanoptik. Am Wienachtsdorf am Bellevue wird nämlich dieses Jahr ein Pilotprojekt zu Mehrwegkonzepten getestet. Es fällt auf, dass sich hier statt überquellenden Mülleimern überall Rückgabe-Depot-Stände finden lassen. Dort lässt sich zentral das Mehrweggeschirr, dass man an allen Ständen erhält, wieder abgeben. Und keine Sorge: Wer mit Karte sein Pfand bezahlt hat, kann diesen an den Depots auch über seine Karte wieder zurücküberwiesen bekommen!
Doch auch wenn man das Pfand super easy zurückbekommt: Die Preise sind nicht gerade gering. Für einen Glühwein muss man hier ganze 6,90 Franken bezahlen. Und dazu braucht man auch erstmal die richtige Währung. Achtet also vor dem Besuch darauf, ob ihr überhaupt mit eurer Bankkarte bezahlen könnt.
Doch ein Besuch lohnt sich: Wer sich sowieso mal Zürich anschauen wollte, hat mit den romantischen Weihnachtsmärkten noch einen weiteren Grund, die zwei Stunden Fahrzeit für einen ganz besonderen Ausflug anzureisen.
Wann? Indoorweihnachtsmarkt: Vom 23. November bis 24. Dezember 2023, So – Mi: 11 – 21 Uhr, Do – Sa: 11 – 22 Uhr
Zürcher “Wienachtsdorf“: Vom 23. November bis 23. Dezember 2023; Mo – So: 11 – 22 Uhr
Text und Bild: Linnea Ueberle
Der Heidelberger Weihnachtsmarkt
Die bekannte Universitätsstadt Heidelberg, die zwei Stunden mit Auto oder Bahn entfernt liegt, ist Freiburg gar nicht mal so unähnlich. Doch eines hat sie, was Freiburg nicht hat: Das romantische, alte Schloss, das oberhalb der Stadt an den Hängen des Königstuhls thront und auch im Winter einen Besuch wert ist. Aber auch vom Weihnachtsmarkt hat man einen wunderbaren Blick auf das Schloss.
Noch besser: Auf dem Heidelberger Weihnachtsmarkt kann man sogar vor der Kulisse des Schlosses Schlittschuhlaufen! Auf dem Karlsplatz befindet sich eine traumhafte kleine Eisbahn für Groß und Klein, damit man sich die ganzen Köstlichkeiten auf dem Weihnachtsmarkt auch richtig verdient hat.
Der Weihnachtsmarkt schmückt alle Plätze entlang der Heidelberger Hauptstraße, die mitten durch die romantische Altstadt führt. Es lohnt sich also der von bunten Läden und Cafés gesäumten Straße vom Bismarkplatz bis hinunter zum Karlsplatz zu folgen, die eine der ältesten und längsten Fußgängerzonen Europas ist. Entlang dieser kann man immer wieder ins weihnachtliche Geschehen eintauchen.
Direkt vor der alten und neuen Universität am Universitätsplatz ist der größte Weihnachtsmarkt Heidelbergs aufgebaut. Hier dreht auch das über 100 Jahre alte historische Springpferdchen-Karussell seine fröhlichen Runden neben der riesigen traditionellen Weihnachtspyramide, einer ursprünglich aus dem Erzgebirge stammenden Weihnachtsdekoration.
Auf dem Marktplatz hingegen befindet sich das riesige hölzerne Fass mit dem sich drehenden Perkeo. Dieser sagenumwobene Hofzwerg ist eine Heidelberger Symbolfigur, die angeblich das berühmte Große Fass auf dem Heidelberger Schloss in einem Zug leeren konnte. Auf dem Kornmarkt findet sich dann schließlich das Heidelberger Winterwäldchen mit einer kleinen Kindereisenbahn, die durch die 100 funkelnden Tannen führt.
Und damit hat man nach circa 1,6 Kilometern auch schon den Karlsplatz mit einer herrlichen Sicht auf das Heidelberger Schloss erreicht. Dieses würde man sich, zurück zuhause, garantiert auch für Freiburg – vielleicht sogar auf dem Schlossberg? – wünschen!
Wann? Vom 4. bis 22. Dezember 2023, So – Fr: 11 – 21 Uhr, Sa 11 – 22 Uhr
Eisbahn: Vom 27. November 2023 bis 7. Januar 2024, 10 – 21.30 Uhr mit Schlittschuhverleih
Text und Bild: Linnea Ueberle
Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht
Ein kleines verwunschenes Tal mit glitzerndem Schnee und sanft funkelnden Lichterketten, die zwischen Bäumen hervorlugen: So stellt man sich doch die geheime Weihnachtswerkstatt des Weihnachtsmannes am Nordpol vor. Wenn man aus Freiburg hinaus das Dreisamtal hochfährt, kommt man ganz schnell zum kleinen Nordpol im Schwarzwald, denn in der berühmten Ravenna-Schlucht wird jedes Jahr ein verwunschener Weihnachtsmarkt aufgebaut.
Die Ravennaschlucht ist ein schmales und steiles Seitental des Höllentals in Breitnau durch das sich der Gebirgsbach Ravenna schlängelt. Im unteren Bereich bietet die Schlucht Platz für Weihnachtsstände, die von einem 40 Meter hohen Eisenbahn-Viadukt, das farbenfroh angestrahlt wird, überragt werden.
Um zu verhindern, dass der Weihnachtsmarkt komplett überlaufen ist, kann man diesen nicht spontan besuchen, sondern muss eine Karte buchen. Da der Weihnachtsmarkt sehr beliebt ist, ist er für dieses Jahr leider schon ausgebucht. Doch vielleicht kann man mit einer organisierten Tour noch ein Plätzchen erwischen, sonst kommt dieser direkt auf die Weihnachts-to-do-Liste für nächstes Jahr. Zusätzlich gibt es einen Eintrittspreis zwischen 5,50€ und 7,50€. Auch die Hinfahrt muss geplant werden, da nur begrenzt Parkplätze verfügbar sind. Dafür gibt es allerdings Shuttle-Busse, die einen gegen Gebühr von Titisee, Hinterzarten, Kirchzarten oder Freiburg zur Ravennaschlucht bringen. Der Weihnachtsmarkt ist also nichts für einen spontanen Glühweinausflug, sondern bedarf schon etwas mehr Planung.
Dort angekommen wird man dafür direkt in festlichste Stimmung versetzt. Dank der hohen und geschützten Lage ist es deutlich wahrscheinlicher, dass der ganze Markt malerisch verschneit ist. Die Buden sind dem Schwarzwaldflair angepasst. Überall kann man Schwarzwälder Spezialitäten wie Wurst, Schwarzwälder Kirschtorte in der Dose oder auch kreative Senfsorten wie Zitronengras-Senf kaufen. Das Angebot an Speisen ist auch vielfältig, allerdings recht teuer, wodurch ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht zusammen mit dem Eintrittspreis nicht gerade günstig ist.
Wer außerdem gehofft hat, dass die begrenzte Ticketanzahl verhindert, dass der Weihnachtsmarkt überfüllt ist, wird leider von den Menschenmassen, die sich an den Buden vorbeidrängen, enttäuscht. Der Weihnachtsmarkt ist zwar abseits gelegen, dafür ein beliebtes Touristenziel. Hinzu kommt, dass der Markt zwar viele abwechslungsreiche Stände bietet, sich aber auf zwei große Lichtungen beschränkt.
Doch wem der Trubel zu viel ist, kann auf dem Krippenpfad noch ein bisschen weiter die Schlucht hochlaufen und den Markt von etwas oberhalb inmitten des malerischen Waldes bestaunen. Der Pfad durch die Ravennaschlucht selber ist wegen der Witterung offiziell gesperrt, im Winter ist die Schlucht also auf den Weihnachtsmarkt beschränkt. Doch zwischen den weihnachtlichen Ständen und unterhalb des spektakulären Viadukts gehen die zwei Stunden Timeslot, die man bucht, sowieso viel zu schnell vorbei, denn auf diesem Weihnachtsmarkt inmitten des Schwarzwaldes herrscht schon eine einzigartige Weihnachtsatmosphäre!
Wann? Vom 24. November bis 17. Dezember 2023, Fr: 15 – 21 Uhr, Sa: 14 – 21 Uhr, So: 14 – 20 Uhr
Text und Bild: Linnea Ueberle
Weihnachtsmarkt „Advent Basilica“ in Budapest
Der nächste Weihnachtsmarkttipp ist wohl eher ungewöhnlich. Er befindet sich nämlich in Budapest, der Hauptstadt von Ungarn, und ist damit nicht gerade um die Ecke. Er ist aber sicherlich einen Besuch wert, besonders für Reisende, die Budapest im Winter erkunden möchten. In Budapest gibt es mehrere Weihnachtsmärkte, die sich über die ganze Stadt verteilen und jedes Jahr um die 800.000 Besucher*innen anziehen.
Die St.-Stephans-Basilika (ungarisch: Szent István-bazilika) ist die größte Kirche Budapests und der Weihnachtsmarkt vor ihren Stufen gilt als einer der schönsten Weihnachtsmärkte Europas. Der Markt „Advent Basilica“ hat dreimal das Weihnachtsmarkt-Ranking der Online-Reiseseite „Europeans Best Destinations“ gewonnen. Von den Kirchentreppen aus bietet sich ein wunderbarer Überblick über die Stände, das lebhafte Treiben und die festlichen Weihnachtslichter. In der Mitte des Platzes befindet sich eine kleine Eislaufbahn um einen großen, bunt geschmückten Christbaum herum. An die Fassade der Kirche wird abends eine Lichtershow projiziert, die die einzelnen Facetten des Gebäudes und der Jahreszeit aufgreift. Außerdem werden kulturelle und künstlerische Veranstaltungen angeboten, wie zum Beispiel Konzerte oder Kreativ-Workshops.
Neben diesem Rahmenprogramm gibt es um die 100 Aussteller*innen, die ihre handwerklichen oder kulinarischen Produkte anbieten. Es gibt viel Kunsthandwerk, traditionellen Schmuck, Töpferei, bestickte Textilien mit ungarischem Folklore-Blumenmuster, Bienenwachsprodukte und Gewürze. Teilweise hat sich das Angebot mit dem auf deutschen Weihnachtsmärkten gedeckt, es gab aber auch spezifische Dinge oder Gegenstände mit Bezug auf Budapest.
Neben den klassischen Essensangeboten, wie gerösteten Kastanien oder Glühwein, der auf Ungarisch „forrat bor“ heißt, gibt es auch noch einiges, was typisch für Ungarn ist und mittlerweile auch auf Märkten in anderen Ländern zu finden ist. Zuerst wäre da Lángos zu nennen. Lángos ist ein Fladenbrot aus fluffigem Hefeteig, der frittiert wird und dann meist mit Sauerrahm bestrichen und mit Knoblauch und Reibekäse belegt wird. Diese drei Zutaten bilden die Grundlage, die dann meistens noch mit verschiedenen Toppings wie beispielsweise Zwiebeln, Gemüse oder Fleisch verfeinert wird. Ein weiteres herzhaftes Essen ist Gulasch, ein pikanter Eintopf mit Fleisch und Zwiebeln, der mit viel Paprika gewürzt und gerne zu Kartoffelknödeln gereicht wird.
Es gibt aber auch einige süße Spezialitäten wie Lebkuchen oder Strudel (ungarisch: rétes), der mit Mohn, Nüssen oder Konfitüren gefüllt wird. Ein weiteres süßes Gebäck ist Schornsteinkuchen oder auch Baumstriezel genannt, auf Ungarisch heißt er Kürtőskalács. Er besteht aus gebackenem Hefeteig und die Herstellung ist der von Stockbrot nicht unähnlich. Er wird um ein „heißes Eisen“ oder einen anderen Stab gewickelt, über Feuerglut gebacken und danach in gemahlenen Nüssen, Zimtzucker, Kokos oder Kakao gewälzt.
Der Weihnachtsmarkt ist noch bis zum 1. Januar 2024 geöffnet, und vielleicht schafft ihr es ja dieses Jahr noch, nach Budapest zu kommen. Ansonsten ist der „Advent Basilica“ definitiv ein Tipp für nächstes Jahr, und ihr könnt dann für euch selbst entscheiden, ob dieser Markt für euch der schönste Weihnachtsmarkt Europas ist.
Wann? Vom 17. November 2023 bis 1. Januar 2024, täglich geöffnet
Text und Bild: Johanna Esther Bächle
Straßburger Weihnachtsmarkt
Auch wenn der Straßburger Weihnachtsmarkt jedes Jahr tausende von Tourist*innen anzieht und es durchaus mal eng werden kann, ist sein Weihnachtszauber einmalig. Der Weihnachtszauber beginnt in den Straßen Richtung Place Kléber. Mit viel Liebe zum Detail werden zur Weihnachtszeit alle Schaufenster geschmückt, es hängen große Schleifen vor den Fenstern, an manchen Häusern im Fachwerkstil auch große Teddybären. Wer Kitsch mag, wird hier also glücklich.
Highlight ist für viele Tourist*innen wohl der 30 Meter hohe geschmückte Baum auf dem Place Kléber, der eigentlich gar nicht mehr als Baum zu erkennen ist. Mit unzähligen Lichterketten (ingesamt eine Länge von 7 Kilometern) eingewickelt, erscheint der Baum wie eine einzige riesige Christbaumkugel. Der Baum wiegt jedes Jahr zwischen 7 und 9 Tonnen. Die Suche nach diesem großen Exemplar beginnt bereits im März eines jeden Jahres. Dafür durchstreift die nationale Forstverwaltung hunderte Kilometer der Wälder im Elsass, Moselle und in den Vogesen.
Besonders schön ist an diesem Weihnachtsmarkt, dass man beim Schlendern gleichzeitig die schönsten Ecken der Stadt erkunden kann. Die kleinen Holzhütten sind über einige Plätze verteilt, zum Beispiel auf dem Place de la Cathédrale oder dem Place Broglie. Am schönsten ist jedoch das Viertel Petite France mit seinen kleinen Gässchen und Brücken. Hier ist der Weihnachtszauber richtig angekommen: An den Ständen werden Waffeln und Crêpes, handgefilzte Mützen und Keksausstecher in Form der Kathedrale verkauft. Zu trinken gibt es auch, allerdings unterscheidet sich der vin chaud im Geschmack deutlich von dem uns bekannten Glühwein. Oft ist er ohne Alkohol und schmeckt wie würziger heißer Apfelsaft.
Als größter Weihnachtsmarkt Europas hat der Straßburger Weihnachtsmarkt vom 24. November bis 24. Dezember geöffnet. Zu dieser Zeit sind in der Hauptstadt Europas fast alle Hotels ausgebucht, der Tourismus ist in seiner Hochphase. Für viele Restaurants ist der Dezember der umsatzstärkste Monat. Seit einigen Jahren wird auch mehr Wert auf Umweltschutz gelegt: Die Weihnachtsbeleuchtung wird früher ausgeschaltet und der Markt hat nur bis 21 Uhr geöffnet. Der Glühwein wird in Bechern aus organischen Rohstoffen verkauft, auf die es auch Pfand gibt. Als Weihnachtshauptstadt hat Straßburg sogar ganzjährig geöffnete Deko-Läden, die selbst im August kitschige Kugeln, Nussknacker und Bredele (so heißen Plätzchen im elsässischen Dialekt) verkaufen.
Wann? Vom 24.11.23 bis 24.12.23 täglich von 11.30 – 21 Uhr, gesonderte Öffnungszeiten am 24.12.23: 11.30 – 18 Uhr
Text und Bild: Leonie Stoffels